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Supply Chain Netzwerke: Mit Künstlicher Intelligenz der Krise einen Schritt voraus sein

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Juni 15, 2023 | Supply Chain Network Management

Wertschöpfungsnetzwerke müssen resilienter werden. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) schaffen Transparenz und helfen Unternehmen, schneller auf Veränderungen zu reagieren.  

Die Versorgungssituation in den Lieferketten hat sich in den vergangenen Monaten entspannt. Das ist jedoch kein Grund zum Aufatmen. In einer Zeit, in der Unternehmen Rohstoffe, Komponenten und Ersatzteile weltweit bestellen, sind viele Supply Chain Netzwerke noch zu intransparent und unflexibel. Für sieben von zehn Schweizer Unternehmen ist klar, dass ihr Wertschöpfungsnetzwerk ein erhebliches Verbesserungspotenzial birgt, zeigt die aktuelle Studie „Zukunft im Wandel“ von Staufen.Inova und Staufen.AG.

Für die große Mehrheit steht dabei eine stärkere Digitalisierung der Prozesse im Vordergrund, um für mehr Resilienz im Supply Chain Network zu sorgen. Vier von zehn Unternehmen mangelt es jedoch an einer geeigneten Datenstrategie. „In vielen Unternehmen wird heute immer noch vom Einkauf bis zur Auslieferung mit Excel geplant. Das ist nicht nur fehleranfällig, sondern verhindert auch eine durchgängige Prozessbetrachtung und vorausschauende Entscheidungen“, sagt Senior Manager Achim Schwichtenberg.

Faktenbasierte Entscheidungen dank KI

Erst durch das Aufbrechen von Datensilos werden die Informationen im gesamten Supply Chain Network verfügbar und sorgen für Transparenz. Darauf aufbauend kann ein Unternehmen durch den Einsatz von KI einen Nutzen in Form von vorausschauenden Entscheidungen aus generierten Fakten ziehen, statt sich auf das Bauchgefühl Einzelner zu verlassen.

Wie es gelingt, Daten über die gesamte Supply Chain hinweg nutzbar zu machen, zeigt das Beispiel eines weltweit agierenden Spezialisten für Schweisstechnik. Das Unternehmen mit knapp vierzig Landesgesellschaften war über Jahre dezentral gewachsen. Die Informationen wurden am jeweiligen Standort organisiert. Ohne einen zentralen Datenpool fehlte die Transparenz über das komplette Ecosystem und die weltweiten Lagerbestände; darunter litt die Liefergeschwindigkeit. Als die Marge abnahm, entschloss sich die Geschäftsführung, die Silos aufzubrechen und den Datenbetrieb umzugestalten. Heute sorgt zum Beispiel eine einheitliche Materialnummer für jeden Artikel weltweit für Transparenz bei den Ecosystem-Beständen. Eine Software analysiert, wo was gesourct wird.

„Auf diese Weise wurden die Lagerbestände und damit auch die Kapitalbindung in den Landesgesellschaften deutlich reduziert“, sagt der Staufen.Inova-Experte. Mittlerweile nutzt das Unternehmen zudem KI, um auf der Basis seiner Daten vorausschauend Entscheidungen zu treffen. Vorhersagen werden unter anderem zum Austausch mit Lieferanten genutzt. Das Unternehmen trifft seine Entscheidungen nun proaktiv und nicht erst, wenn ein Problem bereits aufgetreten ist. Dank der resilienten Supply Chain konnte die Geschäftsführung auch in der Multikrise drohende Störungen frühzeitig erkennen und Kosten sparen, denn es gab zu keiner Zeit Lieferengpässe. Und nicht nur das: Mithilfe von KI erkennt das Unternehmen auch, wo Wachstum möglich ist. So konnten bereits neue Marktanteile gewonnen, Umsatz und Marge gesteigert werden.

Digitalisierung und Kulturwandel müssen Hand in Hand gehen

Digitalisierung und effiziente Wertschöpfung sind die beiden Themen, die viele Unternehmen derzeit am meisten beschäftigen, zeigt die Studie. Allein schaffen es allerdings die wenigsten Unternehmen, die passenden digitalen Lösungen zu implementieren, um Kosten zu reduzieren, die Liefertreue zu erhöhen und die Produktionsqualität zu verbessern.

Darüber hinaus reicht es nicht aus, nur die Technologie und Datenanalysen zu integrieren. Unternehmen müssen auch einen kulturellen Wandel hin zu einer selbstlernenden und sich ständig verbessernden Organisation vollziehen. In die digitale Weiterbildung der Mitarbeitenden muss ebenso investiert werden wie in die Gewinnung neuer digitaler Talente. Und nicht zuletzt braucht es neue Modelle der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Denn nur, wenn das Supply Chain Network robust auf Störungen reagiert und anpassungsfähig (resilient) ist, kann ein Höchstmaß an automatisierter Reaktionsfähigkeit erfolgreich umgesetzt werden.

Die Digitalisierung des Supply Chain Networks sollte immer vom konkreten Use-Case gedacht werden. Es ist sinnvoll, zunächst mit kleinen Projekten zu beginnen und daraus zu lernen.

Achim Schwichtenberg, Senior Manager Staufen.Inova

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