Ein visionärer Bauplan 

BeTheChange_China-group
staufen magazine 2023/2024 | No. 6 | RIB Software GmbH | Leadership und Organisationsentwicklung

Im Zusammenhang mit seinen zahlreichen Akquisitionen erkannte der Softwarespezialist RIB, dass er die Integration seiner weltweit verstreuten Einheiten deutlich intensivieren musste. Mit der Vision „One RIB“ startete der international etablierte Innovator der Baubranche gemeinsam mit Staufen einen umfassenden Transformationsprozess. Dieser Prozess soll die Grundlage für eine effiziente, produktive Zusammenarbeit und langfristiges Wachstum schaffen.  

In den vergangenen Jahren ging die RIB Software GmbH auf große Einkaufstour: Weltweit übernahm der Softwarespezialist für die Bau- und Immobilienwirtschaft mehr als 140 Unternehmen und Nischenanbieter. So konnte das Unternehmen einerseits seinen Kunden ein breites Portfolio mit regional angepassten Lösungen anbieten, andererseits verhinderten die weltweit verteilten Einheiten die Nutzung von Skalen- und Synergieeffekten. „Um Wachstumschancen optimal nutzen zu können, haben wir uns entschlossen, die Kompetenzen der einzelnen Einheiten stärker zu bündeln“, sagt RIB-CEO René Wolf. Gemeinsam mit Staufen hat das Unternehmen „One RIB“, einen groß angelegten Veränderungs- und Transformationsprozess, gestartet, der von der gesellschaftsrechtlichen Zusammenführung der Einzelgesellschaften über die technische Anbindung der unterschiedlichen IT-Landschaften und die Harmonisierung der Prozesse bis hin zum Kulturwandel reicht. 

Change Ambassadors als Multiplikatoren und Ansprechpartner*innen 

Eine einzelne Unternehmenseinheit kann die Einführung einer solchen Gesamtlösung aber schon aus Kapazitätsgründen nicht umsetzen. „Damit der Wandel zu einem kooperativen, leistungs- und wandlungsfähigen Unternehmen gelingt, haben wir ein Change-Konzept erarbeitet, das die notwendigen Veränderungen in den Strukturen und Prozessen aktiv unterstützt“, sagt Staufen-Projektleiterin Freda von Stackelberg. 

Das Konzept führte bereits nach kurzer Zeit zu positiven Veränderungen im Zusammenspiel der einzelnen Einheiten. Entscheidend dafür war, den Menschen die Vorteile aufzuzeigen und mögliche Bedrohungsszenarien zu entkräften. Damit der Wandel in allen Regionen als gemeinsamer und koordinierter Prozess umgesetzt wird, hat RIB aus über 50 Bewerberinnen und Bewerbern rund 30 sogenannte Change Ambassadors aus den Reihen der weltweiten Belegschaft benannt. Sie begleiten den Prozess nicht nur als Moderatoren der Veränderung, sondern stehen ihren Kolleginnen und Kollegen auch jederzeit als Ansprech- und Sparringspartner*innen zur Verfügung. 

Im Laufe der Transformation, die Mitte 2022 so richtig Fahrt aufnahm, wurde das Programm kontinuierlich angepasst und verfeinert. Laut Kim Immelmann – Mitglied des Kernteams des Change-Programms und treibende Kraft beim Marketing nach innen – waren dafür vor allem die Erfahrungen der Change-Botschafter*innen wichtig: „Wir haben zwar vom Start weg sichergestellt, dass unsere Kommunikationsplattformen sehr viele Menschen aus der gesamten Gruppe erreichen, aber das Engagement war ausgesprochen gering. Also haben wir unsere Kommunikationsstrategie überdacht und uns darauf konzentriert, die Kommunikation nahbarer, interaktiver und zugänglicher zu gestalten.“ Dass ein so großer Veränderungsprozess die Mitarbeitenden verunsichert, ist kein Ausnahmefall. „Die Aufgabe ist es dann, Ängste zu nehmen und den Menschen ganz genau zu erklären, warum das Unternehmen in Zukunft als geschlossene Einheit erfolgreicher sein wird“, ergänzt Guido Gratza, Partner bei Staufen im Bereich Organisationsentwicklung und ebenfalls Teil des Projektteams bei RIB. 

René Wolf 

CEO

RIB Software GmbH


Kim Immelmann

Global Marketing Leader

RIB Software GmbH


„Wir sehen den Fortschritt tagtäglich und sind jetzt in einer viel besseren Position“ 

Im so entstandenen Netzwerk hat RIB die Möglichkeit, Neu- oder Weiterentwicklungen länderübergreifend zu bündeln. Auch komplexere Projekte können künftig schneller realisiert und der gesamten Organisation zur Verfügung gestellt werden: So wird das Geschäftsmodell parallel zum Wandel von RIB zum integrierten Global Player modernisiert. Für René Wolf genau der richtige Zeitpunkt, denn die Softwarebranche befindet sich im Umbruch: „Wir stellen vom Lizenzverkauf mit Wartungsgebühren auf Subscription-Modelle um. Langfristig profitieren wir so von wiederkehrenden Umsätzen und einer besseren Planbarkeit. Gleichzeitig ist es auch die optimale Gelegenheit, unser Produktportfolio anzupassen, also künftig eine stärkere Gewichtung auf Cloud-Anwendungen zu legen. Mein Zielbild ist eine große, flexible Cloud-Lösung mit stark regionalisierbaren Optionen.“ 

Darüber hinaus sollen nach den Plänen von RIB-CEO Wolf neben der digitalen Baukostenschätzung künftig verstärkt Möglichkeiten des digitalen Baustellenmanagements integriert werden: „Viele Bauprojekte verzögern sich, weil die einzelnen Schritte nicht digital verzahnt und geplant werden. In unserem Softwareportfolio bieten wir nun vermehrt Lösungen für effizienteres Bauen an.“ 

Auch RIB-Managerin Immelmann freut sich über das bisher Erreichte. „Wir sehen den Fortschritt tagtäglich und sind jetzt in einer viel besseren Position als noch vor einem Jahr. Der Ball rollt und die Menschen nehmen den Wandel an.“ Zwar gebe es immer noch Ecken in der weitverzweigten Gruppe, wo mehr Gesprächsbedarf bestehe, aber einige Abteilungen seien auch schon deutlich weiter als ursprünglich geplant. Ein Grund dafür: „Viele Mitarbeitende hatten Angst davor, ihr lieb gewonnenes Umfeld und ihre Kultur zu verlieren. Wir konnten ihnen jetzt zeigen, dass sie innerhalb der neuen Organisationsstruktur den vertrauten regionalen Bezug beibehalten können, aber zugleich in ein starkes globales Konstrukt eingebettet sind.“ 

RIB-Chef René Wolf wählte für den unternehmensweiten Wandel bewusst einen externen Berater mit starkem Praxisbezug und Pragmatismus, um schnell Vertrauen und einen operativen Mehrwert auf allen Hierarchieebenen zu schaffen: „Mir war es wichtig, mit einem Partner wie der Staufen AG zusammenzuarbeiten, weil sie die Strategie nicht nur beschreiben, sondern auch umsetzen und bei Bedarf nachjustieren können. Als Unternehmen sind wir jetzt in der Lage, ein globales Portfolio zu schaffen, das von den kreativen Entwicklungen unserer weltweit verteilten Büros profitiert und zudem gut skalierbar ist. Damit sind wir in der Lage, unsere regionale Spitzenstellung auch auf globaler Ebene auszubauen.“ 

Das Unternehmen

Die RIB Software GmbH mit Hauptsitz in Stuttgart ist einer der weltweit führenden Anbieter von Software für die Steuerung von Projekt- und Unternehmensprozessen in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Das Unternehmen wurde 1961 gegründet und beschäftigt heute rund 2.700 Branchen- und IT-Experten und -Expertinnen, außer in Europa u. a. auch in den USA, China, Australien und Südafrika. Mit einem Umsatz von mehr als 250 Millionen Euro gilt das Unternehmen heute als Schwergewicht seiner Branche. Seit 2020 ist RIB eine Tochter des französischen Elektrotechnik-Konzerns Schneider. 

1961

gegründet

250

Millionen € Umsatz

2.700

Branchen- und IT-Experten und -Expertinnen

JETZT DAS Magazin ALS DIGITALE VERSION ODER PRINTAUSGABE ANFORDERN

    Die mit * markierten Felder sind Pflichtfelder.

    Ich möchte das Staufen Magazine zusätzlich als Printexemplar bestellen

    Ihre Adresse

    Mit Klick auf "Magazine jetzt anfordern" willige ich ein, dass die Staufen AG meine Daten entsprechend der ­Datenschutzerklärung verwenden darf, um mir über diese konkrete Anfrage hinausgehende Informationen zu Produkten, Publikationen und Weiterbildungsangeboten per E-Mail, Direktnachricht, Newsletter oder Telefon zur Verfügung zu stellen. Der Verwendung meiner Daten für Werbezwecke kann ich jederzeit unter datenschutz@staufen.ag widersprechen oder eine erteilte Einwilligung widerrufen.

    Das könnte sie ebenfalls interessieren

    Digitale Lernplattform BSH
    Magazine
    August 14, 2023

    Lernen im digitalen Raum: Nicht nur für die Generation TikTok

    Digitale Lernformate revolutionieren das lebenslange Lernen bei BSH, Europas führendem Hausgerätehersteller. Gemeinsam haben wir eine virtuelle Lerninsel zur Wertstromorganisation sowie einen virtuellen Fabrik-Rundgang zur Wertstromanalyse eingerichtet, um die Weiterbildung dweltweit verteilten Führungskräfte und Produktionsteams zu verbessern.

    Mehr erfahren

    Bleiben Sie auf
    dem aktuellen Stand.

    Zum Newsletter anmelden
    Staufen Back To Top Button