Nachhaltigkeit gewinnt als Vergabekriterium in der Automobilindustrie an Gewicht / Sechs von zehn Unternehmen nehmen bereits eine Nachhaltigkeitsbewertung ihrer Lieferanten vor – Supply-Chain-Studie

Oktober 28, 2021 | News Deutschland

Für 89 Prozent der Automotive-Unternehmen gelingt eine nachhaltige Lieferkette nur mit dem Austausch ökologischer Daten. Doch noch mangelt es an der entsprechenden Zusammenarbeit mit vielen Lieferanten, wie die aktuelle Studie „Green Transformation in der Automobilindustrie“ zeigt. Weniger als die Hälfte der Unternehmen sagt, dass die Zulieferer sie aktiv beim grünen Wandel unterstützen. Die Automobil-Experten der Unternehmensberatung Staufen haben für die Studie fast 250 Unternehmen aus der Automobilindustrie in Deutschland befragt.

Beim dringend notwendigen Umschalten auf eine CO2-freie Produktion setzt die deutsche Automotive-Industrie verstärkt auf ihre Zulieferer: Vier von zehn Unternehmen berücksichtigen bei den ökologischen Belastungen bereits die Emissionen der vorgelagerten Lieferkette. Im vergangenen Jahr hat das erst ein Drittel der Unternehmen getan. Allerdings ist mehr als die Hälfte der Firmen nicht bereit, für eine ökologisch nachhaltigere Beschaffung auch höhere Kosten in Kauf zu nehmen. „Bei den Lieferanten spitzt sich durch den grünen Wandel die Lage weiter zu“, sagt Markus Riegger, der im Vorstand der Staufen AG den Automotive-Sektor verantwortet. „Sie müssen nicht nur die Übergangsphase vom Verbrennungs- zum Elektroantrieb meistern, sondern auch eine zunehmend digitalisierte und vernetzte Fertigung.“

Noch viel Potenzial bei der grünen Zusammenarbeit mit Lieferanten

Zwar verfolgt heute schon nahezu die Hälfte der Unternehmen in der Automobilbranche gemeinsame Verpackungsstrategien mit den Lieferanten, je ein Drittel arbeitet an flexiblen Lieferintervallen und gemeinsamen Recyclingstrategien. „Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der Zusammenarbeit in Sachen Ökologie noch viel Luft nach oben gibt“, so Automobilexperte Riegger. „Sieben von zehn der für die Staufen-Studie befragten Unternehmen halten die ökologischen Fortschritte in der Lieferkette derzeit noch eher für gering.“

Das dürfte sich in Zukunft ändern: Für 61 Prozent der Automotive-Unternehmen ist die Nachhaltigkeitsbewertung bereits heute ein Vergabekriterium bei der Lieferantenauswahl. Zum Vergleich: In der Vorjahresstudie lag dieser Wert erst bei 53 Prozent.

Komplexität mit mehr Transparenz und flexiblen Abläufen beherrschbar machen

In welchem Maß der grüne Wandel bereits gelebter Alltag bei OEMs und Lieferanten ist, verdeutlicht auch der im Rahmen der Studie ermittelte Green Maturity Index. Die Kennzahl – dargestellt als Dezimalwert zwischen eins und vier – beschreibt den Reifegrad der Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Während der Index in diesem Jahr für OEMs bei 2,79 (2020: 2,70) liegt, kommen die Zulieferer auf einen Wert von 2,13 (2020: 2,02). „Diese Lücke können OEMs, Systemlieferanten und Zulieferer nur gemeinsam schließen“, ist Staufen-Vorstand Riegger überzeugt. „Die Green Transformation stellt die Branche vor erhebliche Herausforderungen und erhöht die Komplexität der Zusammenarbeit. Mit mehr Transparenz und flexiblen Abläufen lässt sich das aber beherrschbar machen.“

Die Studie steht unter folgendem Link zum kostenlosen Download bereit:

Kongress und Livestream: BestPractice Day 2021 am 23. November in Stuttgart

Von Digitalisierung bis Dekarbonisierung – Unternehmen befinden sich derzeit in einer der größten Transformationen der Wirtschaftsgeschichte. Welche Herausforderungen gilt es zu meistern, welche Chancen zu ergreifen? Und was machen High-Performer anders, um ihre unternehmerische Balance zu halten? Antworten auf diese Fragen bietet der BestPractice Day 2021. Die Veranstaltung findet am 23. November 2021 in der Stuttgarter FILDERHALLE statt. Parallel dazu wird der Kongress auch als Livestream übertragen.

Alle Informationen zum Kongress unter www.best-practice-day.com

Über die Staufen AG – www.staufen.ag

In jedem Unternehmen steckt ein noch besseres. Mit dieser Überzeugung berät und qualifiziert die Staufen AG seit über 25 Jahren Unternehmen und Mitarbeiter weltweit. Märkte sind in Bewegung, der Konkurrenzdruck enorm. Staufen hilft, die richtigen Veränderungen schnell in Gang zu bringen, die Produktivität zu erhöhen, die Qualität zu verbessern und die Innovationskraft zu steigern. Die internationale Transformationsberatung sorgt mit den passenden Strategien und Methoden für schnelle und messbare Erfolge – um die in jedem Unternehmen vorhandenen Potenziale zu heben, etablieren die Staufen-Berater gemeinsam mit Führungskräften und Mitarbeitern eine lebendige und nachhaltige Veränderungskultur. Die Staufen AG bietet mit ihrer Akademie zudem zertifizierte, praxisorientierte Schulungen an. Von den internationalen Standorten betreuen mehr als 320 Mitarbeiter Kunden auf der ganzen Welt. 2021 wurde die Staufen AG bereits zum achten Mal in Folge von „brand eins“ als „Beste Berater“ ausgezeichnet. Das Consultinghaus ist laut der renommierten Branchen-Studie „Hidden Champions 2020“ Deutschlands beste Lean-Management-Beratung und wurde von der „Wirtschaftswoche“ mehrfach mit dem Preis „Best of Consulting“ geehrt.

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