Food Club 2023: Nicht nur schöne Zukunftsbilder kreieren, sondern ins Tun zu kommen

August 15, 2023 | News Deutschland

In diesem Jahr fand der jährliche Food Club bereits zum 6. Mal statt. Am 1. und 2. Juli durften Vertreter aus der Lebensmittelbranche auf Einladung der Staufen AG und Air Liquide gemeinsam erleben, was es heißt, bewusst über den Tellerrand zu schauen, um nicht nur schöne Zukunftsbilder von einem „gesünderen Wirtschaftsdenken“, „bewussteren Konsumverhalten“ oder „nachhaltigeren Wirken“ zu kreieren, sondern ins Tun zu kommen. Die 2 intensiven Tage wurden von 5 wegweisenden Speakern begleitet.

Über den Dächern von Köln fand der 6. Food Club in den Kranhäusern statt.

Die Lebensmittelindustrie steht vor bahnbrechenden Veränderungen, die die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, lagern und konsumieren, revolutionieren werden. Auf dem diesjährigen Food Club wurden die Themen “Enkelfähiges Mindset”, “Der Konsument”, “Synergetischer Kreislauf”, “Die Wertschöpfungskette” und neue Technologien aus den verschiedensten Bereichen beleuchtet. 5 Vorträge von verschiedenen Partnern aus der Lebensmittelbranche leiteten die Gäste durch beide Tage: Indeed Inovation, das Institut für Sensorik Forschung und Innovationsberatung, Organic Garden, die Veganz Group und STAUFEN. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ansgar Rinklake (Air Liquide) und Axel Davila (STAUFEN).

Neue Perspektiven für den Konsumenten

Eingeleitet wurde der erste Abend von Karel J. Golta, Geschäftsführer von Indeed Innovation, zum Thema enkelfähiges Mindset unter dem Titel „Wie wir das Ende zum Anfang machen“. Laut Golta sollte die Nachhaltigkeit auf einem Planeten mit finiten Ressourcen und einer wachsenden Bevölkerung entkoppelt von Materialität und wirtschaftlichen Erfolg werden. Er betrachtete das Ende als Ausgangspunkt, um innovative Lösungen zu entwickeln, die die Lebensmittelindustrie auf nachhaltige Weise transformieren und setzte Impulse, um die Branche dazu zu bewegen, Ressourcen effizienter zu nutzen und langfristig enkelfähige Praktiken zu etablieren.

Dr. Dag Piper, Head of Growth and Change Design des Instituts für Sensorik Forschung und Innovationsberatung brachte sein Fachwissen zum Thema Konsument unter dem Titel „Personal- vs. Planet Health & Wellbeing“ in den Food Club 2023 mit ein. Im Spannungsfeld zwischen persönlicher Gesundheit und Wohlbefinden einerseits und dem Wohl des Planeten andererseits spielt die Rolle des Konsumenten eine entscheidende Rolle. Piper erklärte, wie Unternehmen Produkte und Dienstleistungen entwickeln können, die sowohl die persönliche Gesundheit und das Wohlbefinden der Verbraucher fördern als auch die das Wohlergehen des Planeten berücksichtigen.

Der synergetische Kreislauf als Schlüssel für nachhaltige Lebensmittelproduktion

Martin Seitle erklärt, wie wichtig das Thema des synergetischen Kreislaufs ist anhand der Organic Garden AG.

Die Präsentation von Martin Seitle, COO der Organic Garden AG, zum Thema synergetischer Kreislauf lief unter dem Titel „Jeder hat etwas, was der Nachbar braucht. Und jeder braucht etwas, was der Nachbar hat“. Mit seiner Aussage „Wir wollen Menschen für eine Ernährung begeistern, die fantastisch schmeckt und gleichzeitig gut für Mensch & Natur ist.“ spricht er vielen Unternehmen der Lebensmittelindustrie aus dem Herzen. Die Organic Garden AG setzt dabei auf eine ganzjährige Produktion von regionalen Lebensmitteln in einem synergetischen Kreislauf, der eine hohe Kosten- und CO2-Einsparung aufzeigt.

Auch ein Vertreter des Mitveranstalters STAUFEN, Principal Dr. Björn Falk, war bei den Vorträgen involviert: „Chancen gezielt angehen und nachhaltig umsetzen“, war das Thema mit dem Blick auf die Wertschöpfungskette. Aufgrund des am 01. Januar 2023 in Kraft getretenen Lieferketten-Pflichten-Sorgfaltsgesetzes wird die Bedeutung einer gezielten und nachhaltigen Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in der Wertschöpfungskette noch stärker betont. Falk berichtete von einer durchdachten Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Bereiche umfasst – dem Lean Management. Dabei werden insbesondere die Anforderungen des Lieferketten-Pflichten-Sorgfaltsgesetzes berücksichtigt, um die Einhaltung von Menschenrechten, Umweltschutz und sozialen Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicherzustellen.

Innovative Technologien für eine nachhaltige Lebensmittelindustrie

„Allein mit Bauernhof-Romantik wird das nix!“, ein Zitat von Anja Brachmüller, COO der Veganz Group. Die Veganz Group AG steht für die Entwicklung von einer Supermarktkette zum innovativen Food Tech-Unternehmen. Unter dem Titel „nice to have oder must have für mehr Nachhaltigkeit“ in Bezug auf Lebensmittel aus dem Drucker berichtet Brachmüller. Die Idee Lebensmittel aus dem Drucker zu produzieren, wirft die Frage auf, ob dies lediglich ein „Nice to have“ ist oder ob es sich um ein „Must have“ handelt, um Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie zu fördern. Als Pionier der pflanzenbasierten Ernährung erkennt Brachmüller das Potenzial von Lebensmitteldruckern, um ressourcenschonende und personalisierte Lebensmittel herzustellen. Durch die gezielte Verwendung von pflanzlichen Zutaten und den Verzicht auf tierische Produkte kann diese Technologie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Lebensmittelindustrie leisten.

Durch die Integration neuer Technologien, die Förderung eines enkelfähigen Mindsets und die Schaffung eines synergetischen Kreislaufs in der Wertschöpfungskette werden neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit, Effizienz und Qualität gesetzt. Dieses wegweisende Projekt wird nicht nur die Lebensmittelindustrie transformieren, sondern auch die Art und Weise, wie wir Lebensmittel konsumieren und die Auswirkungen auf die Umwelt betrachten. Es hat auch direkten Einfluss auf den Konsumenten. Indem Verbraucher bewusste Entscheidungen treffen und nachhaltige Produkte bevorzugen, können sie aktiv zur Förderung einer enkelfähigen Lebensmittelindustrie beitragen. Der Food Club 2023 eröffnet hier neue Perspektiven und verändert die Art und Weise, wie wir Lebensmittel konsumieren und die Auswirkungen auf die Umwelt betrachten. Es ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.

Zwei gelungene Tage des Austauschs mit Vertretern aus der Lebensmittelindustrie zu dem Thema Nachhaltigkeit neigen sich dem Ende zu.

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