Podcast

Neues Führungssystem bei T+H: Strategen statt Firefighter 

Podcast
März 30, 2023 | Leadership und Organisationsentwicklung

Jahrelang konnten die Verantwortlichen bei T+H auch mal ein Auge zudrücken, wenn Prozesse nicht wirklich effizient waren oder ein Geschäftsbereich etwas schwächelte. Im Interview erklärt Geschäftsführer Tobias Truckenmüller, wie die Pandemie viele Defizite schonungslos aufdeckte. Mit Führungskräfteschulungen und einem Strategieprozess steuert das Unternehmen heute erfolgreich gegen. 

Mit dem Laden der Ansicht akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Apple.

Über viele Jahre lief gefühlt alles rund bei der T+H Metallwarenfabrik GmbH in Gerstetten. Der Spezialist für Metallverarbeitung und Oberflächenbehandlung fertigt seit 38 Jahren hochwertige Metallprodukte für Flugzeuge, Autos und Industrieanlagen. Die Auftragsbücher waren voll. Doch als Tobias Truckenmüller 2020 seinen Posten als Mitglied der Geschäftsführung des inhabergeführten Unternehmens antrat, hatte die Coronapandemie dem Wachstumskurs ein abruptes Ende gesetzt. „Ich bin mit der Motivation angetreten, meinen Beitrag zu leisten, um T+H weiterzuentwickeln“, erinnert er sich. Die Realität sah anders aus: „Wir hatten Kurzarbeit und starke Umsatzeinbußen. Die Rahmenbedingungen waren volatil. Und das drückte auch auf die Stimmung. Die Organisation war verunsichert. Statt „Gas zu geben“, mussten sich alle als „Firefighter“ betätigen und Brände löschen.“ 

Tobias Truckenmüller hatte bei einem früheren Arbeitgeber in einem Lean Projekt die Berater der Staufen AG kennengelernt. Nachdem er sich mit den anderen Mitgliedern der Geschäftsführung über die weiteren Maßnahmen zur Bewältigung der akuten Herausforderungen abgestimmt hatte, wurde die Staufen AG beauftragt, ein Programm zur Qualifizierung der Führungskräfte durchzuführen.  

Leadership Excellence als Inhouse-Schulung 

Der Geschäftsführung ist schnell klar geworden, dass nicht nur Corona für die Schieflage im Unternehmen sorgte. „Schwächen, die wir vielleicht schon immer hatten, haben wir während des Wachstumskurses nicht gespürt. Ineffiziente Prozesse haben keine große Rolle gespielt, und wenn ein Geschäftsbereich ein bisschen geschwächelt hat, dann hat es ein anderer eben aufgefangen. Aber in Summe ging es immer nach vorne“, so Truckenmüller. In der Pandemie wurden die Potenziale im Hinblick auf Führung und Verschwendung allerdings schonungslos aufgedeckt. „Auf einmal liefen die Prozesse holprig. Deshalb haben wir nach einem Ansatz gesucht, der wirksame Führung und Lean zusammenbringt.“ 

Gemeinsam mit Staufen erarbeitete T+H Inhouse-Schulungen, die speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst waren. Die Basis bildete das Programm der Staufen Akademie zum Thema Leadership Excellence. In zwei Modulen wurden zunächst die Grundlagen vermittelt. In zwei weiteren Bausteinen ging es dann darum, das Gelernte in der Praxis umzusetzen. Dabei half den Führungskräften auch das Schreiben von Erfahrungsberichten. „Das hat uns in die Lage versetzt, die Themen zu reflektieren und uns nochmal ernsthaft damit auseinanderzusetzen“. 


Wir müssen uns mit dem Thema Vision und Mission auseinandersetzen. Heruntergebrochen auf einen Satz heißt das: Wir brauchen eine Strategie, die sich wirksam und nachhaltig im gesamten Unternehmen entfaltet.

Tobias Truckenmüller
Geschäftsführung T+H Metallwarenfabrik GmbH

Vision und Strategie: Regelkommunikation leitet Kulturwandel ein 

Mittlerweile ist das Lean Leader-Programm zwar abgeschlossen, aber in der Geschäftsführung herrscht Konsens, dass damit die ganzheitliche Transformation gerade erst begonnen hat. Zum einen werden auch alle künftigen Führungskräfte das Leadership-Programm durchlaufen, zum anderen geht die Reise von T+H weiter. „Wir müssen uns mit dem Thema Vision und Mission auseinandersetzen. Heruntergebrochen auf einen Satz heißt das: Wir brauchen eine Strategie, die sich wirksam und nachhaltig im gesamten Unternehmen entfaltet“, gibt Geschäftsführer Truckenmüller das nächste Ziel aus. Sukzessive soll nun das gesamte Unternehmen zu einer lernenden High Performance Organisation umgebaut werden – um in Zukunft maximal wandlungs- und wettbewerbsfähig zu sein. 


Gesprächspartner

Tobias Truckenmüller

Mitglied der Geschäftsführung

T+H Metallwarenfabrik GmbH

Mehr zum Thema leadership

Illustration springende Person auf Papierfliegern
Podcast

Wie gehe ich mit gegensätzlichen Anforderungen an Führung um? (Teil 1)

Die kurze Antwort lautet: Auf diese Frage kann es keine allgemeine Antwort geben, da für die Auflösung von gegensätzlichen Anforderungen eine Güterabwägung notwendig ist. Diese Abwägung hängt bei Situationen, welche nicht im Extrembereich liegen, von zu vielen Parametern ab, als das sich für alle Situationen eine allgemeine Formel aufstellen ließe. Es existiert somit kein statisches Muster zum Führungsverhalten – das macht erfolgreiche Führung so schwer erlernbar. Viel wichtiger ist es, sich den Widersprüchen zu stellen, sie zu akzeptieren, da sonst jeder Auflösungsversuch zum Scheitern verurteilt ist. 

Mehr erfahren
Header DB Fernverkehr
Success Story

DB Fernverkehr

Die Staufen AG war der ausgewählte Partner für die Entwicklung eines langfristigen, umsetzungsorientierten Qualifizierungskonzepts für die DB Fernverkehr AG. Gemeinsam wurde das Programm „Lean ABC – Anwendung, Training, Coaching“ initiiert.

Mehr erfahren
Header Akademie
Seminar

Ausbildungs­programme

Unsere Ausbildungen unterstützen Sie bei der systematischen Befähigung als Fach- und Führungskraft. Egal ob als Lean Experte und Trainer, Agile Leader, Lean Leader oder Executive Leader, im Rahmen unserer Ausbildungen machen wir Sie fit für den Wandel.

Mehr erfahren

Bleiben Sie auf
dem aktuellen Stand.

Zum Newsletter anmelden
Staufen Back To Top Button