Führung nah an den Mitarbeitenden 

staufen magazine 2023/2024 | No. 6 | Schaeffler Gruppe | Akademie, Leadership und Organisationsentwicklung

Die Qualifizierung der Mitarbeitenden ist ein wichtiger Schlüssel, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern. Die Schaeffler Gruppe hat zusammen mit der Staufen AG ein maßgeschneidertes Lernprogramm für Teamleiterinnen und Teamleiter in der Produktion aufgelegt, um sie in ihrer Führungsrolle auf dem Shopfloor zu stärken. 

Hohe Führungskompetenz ist essenziell, um ein Unternehmen nachhaltig erfolgreich zu machen. Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler investiert kontinuierlich in diese Schlüsselkompetenz. Die konzerneigene Schaeffler Academy stellt den Mitarbeitenden und Führungskräften ein umfangreiches Qualifizierungsangebot zur Verfügung. „Für den Erfolg von Schaeffler ist es von grundlegender Bedeutung, dass unsere Mitarbeitenden engagiert sind und sich dem Unternehmen verbunden fühlen“, sagt Sonja Mehrlich, Head of Center for Leadership Excellence. „Das gelingt nur, wenn sich Mitarbeitende jederzeit gefördert, gefordert und wertgeschätzt fühlen. Gute Führung ist also die Voraussetzung für alles Weitere.“ 

Teamleiterinnen und Teamleiter in ihrer Führungsrolle unterstützen 

„Als erste Führungsebene hat die Teamleitung in der Produktion eine Schlüsselrolle“, sagt Leadership-Expertin Mehrlich. „Wenn eine Maschine nicht läuft oder der Krankenstand zu hoch ist, spüren die Teamleiterinnen und Teamleiter den Druck am stärksten. Und damit in solchen Situationen alles funktioniert, müssen Führungskräfte und Mitarbeitende als Team funktionieren, aufeinander vertrauen und transparent kommunizieren.“ Vor mehr als zehn Jahren hat Schaeffler damit begonnen, die Teamleiterinnen und Teamleiter in den Werken gezielt zu qualifizieren, um ihnen das Rüstzeug für den Führungsalltag zu vermitteln. 

Doch auch das beste Weiterbildungsangebot kommt irgendwann in die Jahre. „Nach einer Weile entsprach das bisherige Programm für die Qualifizierung der Teamleiterinnen und Teamleiter nicht mehr ganz unserem modernen Führungsverständnis und unseren Leadership Essentials“, sagt Adeline Marginean, Spezialistin für Führungskräfte- und Nachwuchskräfteentwicklung bei Schaeffler. Für die Neuausrichtung des Programms holte sich Schaeffler externe Unterstützung von Staufen. „Uns hat die Expertise der Berater im Produktionsumfeld und im Bereich Leadership überzeugt“, so Sonja Mehrlich. 

Schaeffler Gruppe – We pioneer motion  

Seit über 75 Jahren treibt die Schaeffler Gruppe als ein weltweit führender Automobil- und Industriezulieferer zukunftsweisende Erfindungen und Entwicklungen in den Bereichen Bewegung und Mobilität voran. Im Jahr 2022 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von 15,8 Milliarden Euro. Mit zirka 84.000 Mitarbeitenden ist die Schaeffler Gruppe eines der weltweit größten Familienunternehmen. 

Sonja Mehrlich 

Head of Center for Leadership Excellence

Schaeffler AG


Adeline Marginean 

Schaeffler Academy

Schaeffler AG


Weiterbildung nach Maß: Vier Module in zwölf Monaten 

Gemeinsam mit Staufen hat Schaeffler eine maßgeschneiderte Lernreise für die Teamleiterinnen und Teamleiter in der Produktion entwickelt. „Ziel der Reise ist es, die erste Führungsebene im Werk auf dem Shopfloor zu stärken und sie zu befähigen, ihre Führungsrolle noch wirksamer wahrzunehmen“, erklärt Markus Franz, Partner und Weiterbildungsexperte bei der Staufen AG. In das Programm fließen die spezifischen Leadership Essentials des Schaeffler-Konzerns ein: Verantwortung übernehmen, gemeinsam handeln, Teams befähigen, Mitarbeitende fördern, ergebnisorientiert steuern, Veränderungen vorantreiben. Aber auch Inklusion, Vielfalt und Chancengleichheit sowie Methoden zum Konfliktmanagement und die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle gehören zu den Lerninhalten. 

Das Ergebnis: vier Module, die künftig von allen neuen Teamleitungen in der Produktion verpflichtend absolviert werden müssen. Dabei geht es um die Aspekte „sich führen“, „andere führen“ und „Teams führen“ sowie ein abschließendes Praxismodul, um das Erlernte zu festigen und mit eigenen Fällen zu verbinden. „Nach ihrer Ernennung haben sie zwölf Monate Zeit, die Lernreise zu absolvieren. Uns war es wichtig, ein Programm zu entwickeln, das praxisorientiert ist“, sagt der Staufen-Projektleiter und Lead-Trainer Marco Pett. Die Mischung ist gelungen: Wissensvermittlung und praktische Anwendung stehen gleichermaßen im Fokus. Im Anschluss an die Lernreise sowie zwischen den Trainingsmodulen können sich die Teilnehmenden in MS-Teams darüber austauschen, wie es mit der Umsetzung des Erlernten in der Praxis läuft. Dadurch werden gemeinsame Reflexion und gegenseitige Unterstützung gefördert. 

Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Programm sind durchweg positiv. „Unsere Teamleiterinnen und Teamleiter in der Produktion schätzen sehr, dass für sie etwas Neues auf die Beine gestellt und ihre Führungskompetenz adressiert wird. Dass Schaeffler Raum und Zeit dafür gewährt, ist ein Ausdruck der Wertschätzung für diese wichtige Rolle“, betont Adeline Marginean. Weitere Schritte mit Staufen sind bereits in der Planung. „So werden wir in Deutschland als Nächstes ein Training einführen, mit dem unsere erfahrenen Teamleiterinnen und Teamleiter in der Produktion ihr Führungswissen vertiefen und spezifische Kompetenzen weiter ausbauen können. Aber auch die Produktverantwortlichen sowie die Kolleginnen und Kollegen in der Segmentleitung wollen wir ganzheitlich in ihrer Führungsrolle unterstützen.“ 


DIE SCHAEFFLER ACADEMY: 

VOM LEARNING NUGGET BIS ZUR SCHLÜSSELQUALIFIKATION 

Im Laufe ihrer langen Geschichte hat sich die Schaeffler Gruppe immer wieder neu erfunden. Teil des Erfolgs ist eine Belegschaft, die den Wandel als Chance begreift und ihn durch ständiges Lernen mitgestaltet. In der Schaeffler Academy werden die Qualifizierungsaktivitäten für 170 Standorte in 50 Ländern gebündelt. Wie intensiv sich die Mitarbeitenden dort mit Fort- und Weiterbildung beschäftigen, zeigen die folgenden Zahlen: Allein im vergangenen Jahr gab es weltweit 90.000 Teilnahmen an E-Learnings und rund 7.300 Teilnahmen an Präsenzschulungen in Deutschland. Im Interview erläutert Hanna Peter-Regar, Leiterin der Schaeffler Academy, wie die Weiterbildung der Zukunft – nicht nur bei Schaeffler – aussieht. 


Welchen Stellenwert hat Fort- und Weiterbildung vor dem Hintergrund der rasanten digitalen und technologischen Entwicklung? 

Hanna Peter-Regar: Noch nie spielten Qualifizierung und Weiterbildung eine so große Rolle und noch nie waren die Möglichkeiten so groß. Es ist unsere Aufgabe als Unternehmen und Führungskräfte, die Mitarbeitenden bestens auf die Zukunftschancen vorzubereiten, die der Wandel mit sich bringt. 

Wie stellt die Schaeffler Academy sicher, dass alle Mitarbeitenden am Ball bleiben? 

Hanna Peter-Regar: Es ist wichtig, die Bedenken und Ängste der Mitarbeitenden zu verstehen und ihnen Techniken und Strategien zur Verfügung zu stellen, um sie zu überwinden. Die Mitarbeitenden sollten wissen, was von ihnen erwartet wird und wie sie ihr Ziel erreichen können. Ein realistischer Zeitplan und die Unterstützung durch die Führungskräfte helfen ihnen, Weiterbildung in den Arbeitsalltag zu integrieren und Prioritäten zu setzen. Mentoringprogramme, Coaching oder die Teilnahme an Lernevents können eine großartige Möglichkeit sein, das Thema Lernen nachhaltig in der Organisation zu verankern. Darüber hinaus machen wir bei Schaeffler Lernen durch sogenannte Learning Nuggets möglichst leicht zugänglich. Learning Nuggets sind abgeschlossene Mini-Lernaktivitäten, die ein Thema oder eine Frage in weniger als zehn Minuten behandeln. Das kann per Podcast, Video oder Online-Training geschehen. 

Hanna Peter-Regar,
Head of Schaeffler Academy bei der Schaeffler AG

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit externen Experten wie Staufen? 

Hanna Peter-Regar: Wo es möglich und sinnvoll ist, nutzen wir interne Trainerkompetenzen, auch von unseren Ausbilderinnen und Ausbildern. Gleichzeitig haben wir Kooperationen mit renommierten Bildungsanbietern, mit denen wir regelmäßig zusammenarbeiten. Bei jedem neuen Thema haben wir auch immer den aktuellen Markt im Blick und suchen den passenden Anbieter für die Anforderung. 

Welche Rolle spielt kunstliche Intelligenz (KI) bei der Weiterbildung? 

Hanna Peter-Regar: KI ist eine disruptive Entwicklung. Wir setzen uns als Unternehmen damit auseinander und berücksichtigen die Erkenntnisse in unseren Weiterbildungsaktivitäten. Zum Beispiel in unserem Fit4Digital-Programm. Dort adressieren wir den Wandel hin zu einer vernetzten, digitalen Arbeitswelt. Themen sind beispielsweise das Internet of Things (IoT) und Cybersecurity. Damit etablieren wir den Einsatz von Cloud-Diensten oder KI stärker im Arbeitsalltag und verbreitern die Grundlage für die Implementierung neuer Technologien. 

Gibt es auch Fahigkeiten, die sich nicht digitalisieren und automatisieren lassen? 

Hanna Peter-Regar: Ja, das sind für mich Schlüsselqualifikationen wie Agilität, Resilienz, Moderations- und Teamfähigkeit. Egal ob in Schule, Studium, Ausbildung oder Beruf: Die Entwicklung solcher Fähigkeiten wird immer wichtiger. Nicht nur für uns bei Schaeffler. 

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