
Studie: Deutscher Industrie-4.0-Index 2022
lassen Sie uns eine kleine Zeitreise unternehmen
Wir beginnen im Jahr 2011. Auf der Hannovermesse taucht erstmals der Begriff Industrie 4.0 auf.
Etwas konkreter wird es dann schon auf der Hannovermesse 2013. Der Arbeitskreis Industrie 4.0 legt seinen Abschlussbericht mit dem Titel „Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0“ vor. Schnell wird klar, dass diese Zukunft keine ferne Vision ist, sondern dass die digital-industrielle Revolution schnell Fahrt aufnehmen wird.
Im Folgejahr legt die Staufen AG erstmals den Deutschen Industrie-4.0-Index vor. Die deutsche Wirtschaft zeigt sich selbstbewusst. Obwohl knapp drei Viertel der befragten Unternehmen sich bisher noch gar nicht konkret mit dem Thema Industrie 4.0 beschäftigt haben oder sich auf eine Beobachterrolle beschränken, reklamieren sie auf dem Weg zur Smart Factory die globale Pole Position für Deutschland.
Ein Sprung in das Jahr 2022: Trotz des pandemiebedingten Digitalisierungsschubs droht laut dem aktuellen Industrie-4.0-Index eine Spaltung der deutschen Industrie in digitale Vorreiter und Nachzügler. Lesen Sie alle weiteren Details in unserer Studie.


Michael Feldmeth
Er verfügt über Reorganisationserfahrung in den Bereichen Produktion (Fertigung und Montage), Logistik und Auftragsabwicklung, über praktische Shopfloor-Erfahrung sowie über ein fundiertes technisches Verständnis für Produktionsprozesse.
Über die Studie
Seit 2014 erhebt die Staufen AG regelmäßig den Deutschen Industrie-4.0-Index. Damit ist die Kennzahl fast so alt wie der Begriff Industrie 4.0 selbst. Der 2022er-Index zeigt: Der deutschen Wirtschaft droht die digitale Zweiteilung.
2022 wurde der Deutsche Industrie-4.0-Index im Rahmen der Studie „Unternehmen im Wandel“ erhoben. Dazu befragten wir im Herbst 2021 insgesamt 363 Unternehmen in Deutschland, davon gut zwei Drittel aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektroindustrie sowie dem Automobilsektor.
Die Ergebnisse
Laut der regelmäßig durchgeführten Staufen-Studie „Unternehmen im Wandel“ ist die Digitalisierung – aktuelle Sondereffekte außer Acht gelassen – weiterhin der mit Abstand größte Treiber für Veränderungen in der deutschen Wirtschaft. Daher ist der Deutsche Industrie-4.0-Index 2022, für den die Staufen AG mehr als 360 Unternehmen befragte, ein sehr guter Gradmesser dafür, wie es um die Wandlungsfähigkeit in den Betrieben hierzulande bestellt ist.
Der aktuelle Index zeigt das Bild einer geteilten Wirtschaft. Während gut jedes zweite Unternehmen die Smart Factory – zumindest in Einzelprojekten – schon operativ umsetzt, beobachten und testen die anderen noch oder sind bisher gar nicht wirklich in das Thema eingestiegen. Nur in sieben Prozent der Unternehmen ist das „Zukunftsprojekt Industrie 4.0“ schon umfassend gelebter Alltag in den Werkhallen und Entwicklungsabteilungen.
Um eine Spaltung der deutschen Industrie in digitale Vorreiter und Nachzügler zu vermeiden, müssen die etwas langsameren Unternehmen einen klaren Fahrplan aufstellen. Sie benötigen dafür ein definiertes Ziel, dessen Erreichung auch gemessen werden kann – idealerweise auf der Basis von Prozess- oder Transaktionsdaten.