Management Dialog

Zeit, „grün“ in die Zukunft zu blicken

Juli 29, 2022 | News Deutschland

Im Schatten der aktuellen Wirtschaftsherausforderungen, die durch Lieferengpässe und steigende Preise für Material und Energie das Tagesgeschäft bestimmen, wirkt das Thema Nachhaltigkeit auf den ersten Blick fast wie „zurückgestellt“. Neben der Erfüllung sich verschärfender Gesetze und der immer drängender werdenden Einhaltung von Standards birgt es jedoch auch eine Reihe von Antworten auf die derzeit marktbestimmenden Herausforderungen. So steht Nachhaltigkeit heute für weit mehr als C02-Ausstoß und ist Taktgeber für Global Footprint, Supply Chain Management sowie effizienten und verschwendungsfreien Personal-, Material- und Energieeinsatz. Die Kür besteht dabei insbesondere in der strategischen Verortung und der Operationalisierung gesteckter Ziele, damit nicht nur Vorgaben erfüllt, sondern auch Kosten- und Wettbewerbsvorteile erzielt werden können. 

Am Abend des 14. Juli stand auf Schloss Köngen alles auf „grün“: Der STAUFEN.MANAGEMENT DIALOG, diesmal Branchentreff für den Maschinen- und Anlagenbau, stellte die strategische Integration von Nachhaltigkeit als Chance zur Steigerung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus. Rund 60 Unternehmenslenker und -lenkerinnen und Fachleute kamen zusammen, um sich auszutauschen.

Die grüne Transformation als Taktgeber

Björn Falk, Branchenmanager Maschinen- und Anlagenbau der Staufen AG, startete mit Einblicken in die Ergebnisse der Staufen-Studie „Green Transformation im Maschinen- und Anlagenbau“ und einer Herleitung daraus erwachsender Implikationen. Die Branche wird den ökologischen Wandel weiter vorantreiben. Zentrale Faktoren dabei sind die Wirtschaftlichkeit avisierter Maßnahmen sowie ihre stringente Verankerung in Unternehmenspolitik und Führungsstrategie.

Die Unternehmenslenker Dr. Tim Nikolaou, Geschäftsführer und COO der Oskar Frech GmbH + Co. KG, und Dr. Thomas Schneider, Managing Director Research & Development bei TRUMPF Werkzeugmaschinen SE & Co.KG, zeigten als Gastreferenten auf, wie es gelingen kann, traditionelle Systemgrenzen zu verschieben, und dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit mit klarem Strategiefokus keine Gegensätze (mehr) darstellen müssen.

Portrait des Staufen AG Mitarbeitenden Björn Falk

Die grüne Transformation wird zum Taktgeber für Global Footprint, Supply Chain Management sowie effizienten Personal-, Material- und Energieeinsatz.

Dr. Björn Falk, BranchenExperte Maschinen- und Anlagenbau, Staufen.AG

Vertriebsbegleitung verändert sich von guter Partnerschaft hin zu einer mit dem Kunden gemeinsam geführten Wachstumsstrategie.

dr. Thomas schneider, geschäftsführer forschung und entwicklung, trumpf werkzeugmaschinen

„Equipment as a Service“

Dr. Thomas Schneider stellte dazu das Konzept „Systemgrenzen verschieben mit ,Equipment as a Service´ im Werkzeugmaschinenbereich“ vor. Hinter „Equipment as a Service“ steckt bei TRUMPF der Gedanke, dem Kunden nicht nur das Produkt, sondern auch einen ganzheitlichen Service anzubieten. Vor allem hinsichtlich der Langlebigkeit der Maschinen ist dies ein Schlüsselfaktor. Die Maschine beim Kunden wird aus der Ferne von einem Remote Center aus gesteuert. Die Steuerung durch Expertenhand gewährleistet, dass die Maschinen vollumfänglich genutzt werden.

Die Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft und die Übernahme einer größeren Verantwortung im Wertschöpfungsprozess auch bei den Kunden liegen TRUMPF dabei besonders am Herzen. Nachhaltigere Produkte leisten einen positiven Beitrag für uns alle und die nächste Generation.

Warum braucht Nachhaltigkeit Macher?

Dieser Frage ging Dr. Tim Nikolaou in seinem Vortrag nach. Den nachfolgenden Generationen bestmögliche Lebensbedingungen zu hinterlassen, das war dem Familienunternehmen Oskar Frech schon immer ein besonderes Anliegen.

Gestartet wurde im Unternehmen 2015 mit einem Energieaudit, das Aufschluss über zukünftige Potenziale gab. Doch „Energiemanagement allein reicht nicht aus, um nachhaltig zu agieren“, erläuterte Dr. Nikolaou. Daher wurde ein Konzept entwickelt, das neben nachhaltiger Ressourcenplanung und dem Schonen von Klima und Ökologie auch soziale Verantwortung und wirtschaftliches Handeln umfasst. Bei allen Punkten geht es allerdings immer auch um Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit.

Nach Einschätzung von Dr. Nikolaou gilt für die Zukunft: „Die Energiepreise werden weiter steigen und sich auf einem hohen Niveau stabilisieren. Die Öko-Zuschläge für CO2-neutralen Einkauf werden ebenfalls steigen.“ Die Einhaltung von nationalen und EU-Vorgaben zum Klimaschutz bringen Herausforderungen für die nahe Zukunft. „Daher muss man die Verbrauchsreduzierung an die oberste Stelle setzen“, sagte Dr. Nikolaou. „Mark Twain hat einmal gesagt: ,Zum Erfolg gibt es keinen Lift – man muss die Treppe benutzen.‘ Genauso verhält es sich mit dem Erfolg und der Nachhaltigkeit unseres Unternehmens.“

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Zeichen der Zeit erkennen

Die Teilnehmenden konnten den Abend bei einem Flying Buffett unter freiem Himmel gemeinsam ausklingen lassen und bei dieser Gelegenheit über Herausforderungen und Lösungen bei der wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie diskutieren.

„Der Abend war klasse und es gab gute Ansätze zum Nachdenken“, meinte Thomas Häusel, Spartenleitung Hebetechnik, Carl Stahl Hebetechnik GmbH. „Man muss sich Zeit nehmen, um in die Zukunft zu blicken. Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkennen und sich ihre gesellschaftliche Verantwortung bewusst machen, handeln nicht nur nachhaltig, sondern auch ökonomisch klug und agieren als Vorbilder unserer Gesellschaft“, so fasste es Dr. Alexander Schließmann, Chief Technology Officer, FORCAM GmbH, zusammen.

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