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Leadership – Überarbeitet mit operativem Workload?

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Februar 26, 2020 | Leadership und Organisationsentwicklung

Überarbeitet mit operativem Workload?

Die lang ersehnte Beförderung zur Führungskraft

Daniela Huber hat vor sechs Monaten ihre erste Führungsrolle übernommen. Drei Jahre lang war sie im Fachbereich Operations eines namhaften Unternehmens tätig und hat sich hier ein Fachwissen aufgebaut, das in der gesamten Abteilung angesehen ist. Dank ihrer exzellenten Arbeit, ihrer Disziplin und Überzeugungsfähigkeit hat sie es geschafft, zur Führungskraft eines mittelgroßen Teams ernannt zu werden.

Frau Huber hat hohe Ziele und kommuniziert diese Ziele selbstbewusst unternehmensweit: Sie möchte die abteilungsübergreifenden Standards messbar und für alle ersichtlich erhöhen. Die Messlatte ist gesetzt. Dabei hat sie eine sehr klare Vorstellung von den Problemen und vor allem von den notwendigen Lösungen. In ihrem Kopf hat sie sich bereits detaillierte Gedanken dazu gemacht, wie die Unternehmung neu funktionieren soll.

Überarbeitet mit operativem Workload

Doch ein halbes Jahr nach der Übernahme ihrer neuen Position hat sich ihr Workload vervielfacht. Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen immer wieder mit Problemen vor ihrer Tür und bitten um Unterstützung. Dank ihres ausgedehnten Fachwissens kennt Daniela Huber die Lösung. Ihr Motto: „Nicht lange reden, einfach machen.“ Um Zeitverluste zu vermeiden, packt sie selbst mit an und unterstützt ihre Teammitglieder gleich direkt. Hinzu kommt, dass ihr Team noch nicht nach den von ihr gewünschten Vorstellungen und Standards arbeitet. Um eine schnelle Zielerreichung und Kontrolle sicherzustellen, übernimmt sie gleich selbst einige der Aufgaben.

Es dauert nicht lange, bis sie mit einer übermäßigen Flut an E-Mails kämpft. Sie kommt kaum zum Abarbeiten ihrer Nachrichten und ist in zahlreiche operative Teilprojekte eingebunden. Bald realisiert sie, dass sie die nächsten sechs Monate komplett Land unter sein wird. Sie sieht in ihrem vollen Terminkalender kein Licht am Ende des Tunnels und sagt ihren nächsten Urlaub ab.

Im operativen Prozess gefangen

Roland Beuter, Lean Experte und Trainer der Ausbildungsreihe Lean Leader und Executive Leader, kennt dieses Phänomen sehr gut. Viele junge oder neue Führungskräfte, die sich aus dem Fachbereich zur Führungskraft hochgearbeitet haben, lassen sich in ihrer neuen Chefrolle gern und oft unbewusst in operative Tätigkeiten zurückziehen. Sie nehmen selbst am Abarbeiten der täglichen Aufgaben ihrer Teams teil, anstatt sich bewusst aus dem operativen Problemlösungsprozess auszuklinken. „Jungen Führungskräften fällt dieser Schritt oft schwer. Ihnen ist bewusst, dass er notwendig ist, doch im Stress des Alltags geht er oft unter.“ Es ist essenziell, die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Lösungsprozess zu coachen und ihnen zu helfen, ihre Aufgaben und Herausforderungen selbstständig zu lösen. Dies ist die originäre Aufgabe der Führungskraft.

Festklammern am eigenen Fachwissen

Gleichzeitig klammern sich neue Führungskräfte gern an ihrem Fachwissen fest. Wie im Beispiel oben dargestellt, haben sie oft eine klare Vorstellung von den Lösungen oder sind überzeugt, dass ihre eigenen Lösungsideen am besten sind – besser jedenfalls als die der anderen. Schließlich hat sie genau dieses Fachwissen in ihre neue Rolle gebracht. Doch eben diese Denkhaltung ist ein Trugschluss. „Eine Führungskraft muss sich von der Idee lösen, selbst alle Lösungen definieren und umsetzen zu wollen. Die Rolle der Führungskräfte ist es, ihre Mitarbeiter zu befähigen, Lösungen selbst zu entwickeln“, so Beuter. Im Beispiel oben beschließt Frau Huber, die Problemlösung nicht den Mitarbeitern zu überlassen, sondern packt selbst mit an. Sie insistiert darauf, Herausforderungen in ihrem Sinne anzugehen. Auch hier ist ein Wandel notwendig. Ziel ist es nicht, die eigene Lösung durchzusetzen, sondern die Mitarbeitenden zu befähigen, ihre eigenen Lösungen zu entwickeln, die das jeweilige Problem beheben.

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Florian Hochenrieder

FLORIAN T. HOCHENRIEDER | Principal

Diplom-Kaufmann (univ.), MBA, Six Sigma Black Belt | Jahrgang 1978 – 18 Jahre Erfahrung in Führungsrollen in Organisationen mit Lean- und Performance-Kulturen Beratungsfokus auf Befähigung von Organisationen und Führungskräften zur täglichen Exzellenz Senior-Führungsrollen mit Verantwortung für Lean Transformation und Six-Sigma-Führung Führung mit Verantwortung für höchste Qualität, Organisations- und Führungsentwicklung Führung in Programmen und Projekten zur Befähigung von Führungskräften zu Lean-Themen Experte in der wirkungsvollen Führung, agilen Problemlösung und stetigen Verbesserung (Kaizen) E-Mail: florian.hochenrieder@staufen.ag

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