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Change Management – für eine starke Zukunft des Unternehmens

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September 17, 2021 | Leadership und Organisationsentwicklung

Mit einem wohlorganisierten und individuell entworfenen Change Management können Unternehmen tief sitzende Probleme ausmerzen und durch gezielte Veränderung die Zukunft aktiv formen. Worauf es bei einer wirkungsvollen, durch das Management herbeigeführten Veränderung ankommt, erläutert Dr. Dirk Bayas-Linke, Experte für Change Management und Organisationsentwicklung und Partner bei der Staufen AG.

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Anpassungsfähigkeit als Stärke

Im Rahmen des Change Managements zeigt sich, wie anpassungsfähig Unternehmen sind: Können sie rasch auf eine Veränderung der Märkte und des Wettbewerbs reagieren? Sind sie zu einer Neuausrichtung imstande, falls eine solche nötig wird? Wichtig ist, dass zu Beginn eine Bestandsaufnahme stattfindet: Welche Probleme existieren, welche Themen bereiten Sorgen? Es geht nämlich nicht darum, möglichst viel im Unternehmen zu verändern. Wichtig ist, die problematischen Themen herauszugreifen und gleichzeitig festzuhalten, was an der bisherigen Organisation gut läuft und beibehalten werden soll.

Face Reality: Probleme und Ursachen benennen

In vielen Unternehmen sind die Probleme und ihre Ursachen vermeintlich lange bekannt, doch zeigen sich beim näheren Hinsehen oft Diskrepanzen in der Wahrnehmung: Während das gehobene Management für die Probleme bestimmte Gründe sieht, vermutet das mittlere Management die Ursachen an anderer Stelle. Es ist für die Entwicklung von Strategien zur positiven Veränderung unabdingbar, dass alle Mitglieder des Managements ein gemeinsames Problemverständnis haben. Entsprechend ist es häufig zunächst wichtig, die Probleme und auch die Gründe dafür noch einmal ganz genau zu besprechen. Erst wenn dieser Punkt gänzlich geklärt ist, können Ziele festgelegt werden.

Keine Veränderung ohne Energie

Im Unternehmen wird viel Energie allein dafür gebraucht, den Arbeitsalltag zu gestalten und am Laufen zu halten. Das muss auch während des Change Managements geschehen: Es ist nicht möglich, die Produktion oder die Arbeit im Unternehmen einzustellen, bis alle Veränderungen abgeschlossen sind. Viele von ihnen sind zudem nur im laufenden Prozess möglich. Daher ist es wichtig, die Energie zwischen den verschiedenen Aufgaben angemessen aufzuteilen. Es gibt drei Energiearten, die die Veränderung möglich machen:
• die Energie für die Problemfindung: Wovon wollen wir weg?
• die Energie für die Zielsetzung: Wo wollen wir hin?
• die Energie der Wegeklarheit: Was müssen wir verändern, was beibehalten?

Die Durchführung des Change Managements kontinuierlich zu verfolgen und gleichzeitig den Arbeitsalltag aufrechtzuerhalten, ist ein Balanceakt. Er muss sorgfältig überwacht werden.

Keine Energie ohne Verständnis

Die zusätzliche Energie für die Veränderung aufzubringen, erfordert volles Verständnis für die Notwendigkeit des Wandels. Ein Unternehmen, in dem die Mitarbeitenden und das Management den sich verändernden Strategien verständnislos gegenüberstehen, ist nicht wandlungsfähig. Es reicht allerdings nicht aus, wenn ein kognitives Verständnis vorliegt – auch emotional müssen die Betroffenen begreifen, weshalb die Veränderung notwendig ist. Nur wenn dieses Verständnis gegeben ist, kann das Change Management erfolgreich durchgeführt werden.

Change Management hat individuell unterschiedliche Ansatzpunkte

Experten im Change Management identifizieren bei ihren Auftraggebern unterschiedliche Archetypen. Diese deuten darauf hin, an welcher Stelle des Verständnisprozesses sich die Manager des Unternehmens, das sie beraten, befinden. Da dieser Status bei allen Unternehmen ganz verschieden ausfällt, muss er grundsätzlich eruiert werden. Dann folgt die Diskussionsphase, in der alle Beteiligten zusammen den gemeinsamen Stand erarbeiten.

Konkrete Ziele mit zeitlicher Beschränkung setzen

Die Organisation der Veränderung braucht konkrete Ziele: Es sollte festgelegt werden, welche Verbesserung in welchen Bereichen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne erreicht werden soll. Da Veränderung nicht von heute auf morgen stattfindet, handelt es sich häufig um Fristen von mehreren Jahren. Die Ziele sind dabei so zu wählen, dass sie bei weiterlaufender Arbeit realistisch erreicht werden und in Zukunft Bestand haben können.

Veränderung betrifft verschiedene Bereiche

Je nachdem, welche Probleme am Anfang des Change Managements während der Diskussionsrunde identifiziert worden sind, muss die Veränderung in verschiedenen Bereichen stattfinden. Das kann die Organisation der Prozesse betreffen, einzelne Personen, aber auch Teams. In letzterem Falle ist die Aufgabe, eine wirkungsvolle Veränderung herbeizuführen, mit Abstand die spannendste.

Die Wirksamkeit der Teams erhöhen

In manchen Unternehmen muss zunächst die Frage geklärt werden, ob die Mitarbeitenden in Gruppen oder in Teams zusammenarbeiten. In Gruppen können sie gleichsam nebeneinanderher arbeiten, während sich in einem Team alle aufeinander verlassen müssen und alle eine gemeinsame Ergebnisverantwortung tragen. Ein dysfunktionales Team ist ein bedeutendes Problem im Unternehmen. Ein solches zu einem High-Performance-Team umzuformen, ist Aufgabe des Change Managements.

Schwerpunkt ist es, die Wirksamkeit des Teams zu erhöhen. In einem dysfunktionalen Team sind die Mitarbeitenden oft unzufrieden und wünschen sich eine Veränderung. Allerdings sollte es nicht das primäre Ziel sein, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. Das geschieht von ganz allein, wenn das Team wirksam arbeitet und die Mitarbeitenden stolz auf ihre Leistung sind.

Kommunikation ist das A und O

Zu Beginn des Change Managements ist häufig eine gewisse Entschleunigung vonnöten: Viele Unternehmer, die Experten mit der Beratung beauftragen, würden am liebsten sofort wichtige Prozesse in die Wege leiten. Allerdings kann der zweite Schritt nicht vor dem ersten erfolgen, daher scheint der Beginn der Beratung vielen Unternehmern zunächst (zu) langsam zu sein.

Sobald sich allerdings Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Ebenen des Managements zeigen, was die Probleme bzw. die Ursachen dafür angeht, wird der Grund für das ruhige und bedachtsame Vorgehen deutlich: Die Prozesse, die den Betrieb verändern sollen, müssen sorgfältig geplant und mit allen Beteiligten abgestimmt werden.

Egal, ob die Veränderung ganz praktischer oder eher kultureller Natur sein soll: Es ist unabdingbar, dass alle Beschlüsse und die Wege zur Entscheidungsfindung im Unternehmen sorgfältig kommuniziert werden. Eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie und eine umfassende Interaktion sind wichtig, damit die Mitarbeitenden die Notwendigkeit der Veränderung auf der Verhaltensebene oder der Mindset-Ebene nachvollziehen können und bereit dafür sind. Es ist normal, dass Menschen nach situativer Sicherheit streben. Ihnen verständlich zu machen, dass dafür eine Veränderung nötig ist, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Change Managements.

Fazit: Change Management erfordert eine sorgfältige Planung

Haben sich in Unternehmen Strukturen eingeschliffen, die Probleme verursachen, kann ein Change Management Abhilfe schaffen. Nach der sorgfältigen Problemeruierung und dem Festsetzen der Ziele müssen die geeigneten Prozesse in die Wege geleitet werden. Dafür sind mehrere Punkte besonders wichtig: Die Umsetzung muss gleichzeitig mit dem Arbeitsalltag stattfinden können und alle Mitarbeitenden müssen die Veränderung unterstützen. Dafür ist ein ausgefeiltes Kommunikationskonzept ebenso wichtig wie eine umfassende Interaktion während des Alltagsgeschäfts.

Moderatorin

Lara Schlegel, Head of Human Resources, STAUFEN.AG

Gast

Dr. Dirk Bayas-Linke, Principal, STAUFEN.AG

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