Im Industriellen Service dominieren in nahezu allen Unternehmen traditionelle Dienstleistungen, allen voran die Lieferung von Ersatzteilen und die klassische Wartung und Instandhaltung vor Ort. Bei etwa 60 Prozent der Studienteilnehmer machen reaktive Serviceeinsätze mehr als zwei Drittel aller Serviceaktivitäten aus. Die überwältigende Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen arbeitet damit im Service immer noch nach der Devise: Erst handeln, wenn es ein Problem gibt. Eine proaktive Strategie, die kontinuierlich und präventiv Kundenabläufe verfolgt, setzen konsequent nur 11 Prozent der Unternehmen ein. 39 Prozent nutzen zwar bereits datenbasierte Diagnosesysteme, sind von einer echten Predictive Maintenance aber noch weit entfernt. „Der Servicebereich – obwohl oft hochprofitabel – hat lange ein Schattendasein geführt, aus dem er jetzt herauskommen muss“, beschreibt Professor Hansjörg Fromm vom Karlsruhe Service Research Institut (KSRI) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Situation in der deutschen Industrie. „Unternehmen müssen erkennen, dass nicht nur Produkt-, sondern auch Serviceinnovationen ihre Zukunft bestimmen und dass der Servicebereich genauso von der Digitalisierung profitieren kann wie zum Beispiel Entwicklung, Vertrieb oder Produktion.“ Bisher sind die Weichen für eine derartige Entwicklung nicht flächendeckend gestellt, nicht einmal bei den Grundlagen. So wird eine standardisierte Analyse des eigenen Serviceportfolios in erstaunlich vielen deutschen Unternehmen vernachlässigt. Neue Technologien und selbst Märkte oder Kundenerwartungen kommen in über 40 Prozent der Firmen sehr selten oder überhaupt nicht nach festgelegten Verfahren auf den Prüfstand. „Die Studie zeigt: Insgesamt liegen im Servicegeschäft noch gewaltige, ungenutzte Potentiale“, sagt Jan Sibold, Branchenmanager Maschinen- und Anlagenbau bei der Unternehmensberatung Staufen. „Der erfolgreiche Wandel vom Produkt- zum Lösungsanbieter mit produktbegleitenden Services entscheidet künftig stärker denn je über den Erfolg von Unternehmen.“ Maschinenbau Kongress am 30. November 2016 in Salach (bei Stuttgart) Die Verhältnisse in der Weltwirtschaft verschieben sich: Maschinenbauer, vor allem aus Asien, übernehmen immer mehr Marktanteile und kaufen sich bei westlichen Konkurrenten ein. Die Kunden wünschen spezifische Lösungen, die Nachfrage nach Standardmaschinen nimmt ab. Hingegen werden der Service und weitere Zusatzleistungen rund ums eigentliche Produkt immer wichtiger. Die rasant fortschreitende Digitalisierung bietet viele Chancen – aber eben auch Risiken. Auf dem von der Staufen AG in Kooperation mit der EMAG-Gruppe und dem VDMA Baden-Württemberg veranstalteten Maschinenbau Kongress werden Unternehmer und Unternehmenslenker sowohl von ihren Erfahrungen und Erfolgen als auch von ihren Lessons Learned berichten. Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: http://www.maschinenbaukongress.de/
Branchenmanager Maschinenbau
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