Auf der Suche nach Möglichkeiten, weitere Effizienzpotenziale zu heben, sind die Automobilhersteller wieder einmal vorgeprescht. Nun setzen auch immer mehr deutsche Industrieunternehmen anderer Branchen auf eine neue Managementmethode: Toyota Kata. Ziel ist es, mittels verändertem Führungsverhalten die Prozesse systematisch zu verbessern. Laut Erfahrungen der Unternehmensberatung Staufen sind dadurch signifikante Verbesserungen wie z.B. Effizienzsteigerungen von bis zu 20 Prozent möglich. „Obwohl am Vorbild Toyota ausgerichtete Produktionssysteme mittlerweile in zahlreichen deutschen Fabriken Standard sind, müssen viele Unternehmen erkennen, dass sich trotz aller Bemühungen kein nachhaltiger kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingestellt hat“, sagt Michael Hahn, Director Business Unit der Unternehmensberatung Staufen AG. „Genau hier setzt Toyota Kata an, da es intensiv auf eine bleibende Veränderung der Führungskultur im Unternehmen abzielt.“ Der Begriff „Kata“ stammt aus dem Japanischen und wird auch im Kampfsport verwendet. Im Managementkontext steht Kata für das regelmäßige Verbessern durch den Mitarbeiter, welcher durch seine Führungskraft im Sinne eines Mentors unterstützt wird. So werden dann Verbesserungsroutinen geschaffen, bei denen man sich schrittweise einem definierten Zielzustand annähert. Ein konkretes Vorhaben könnte beispielsweise lauten: Halbierung der Fehlerrate pro Schicht. In sich ständig wiederholenden „Plan, Do, Check, Act-Zyklen“ (PDCA) nähert man sich dann gemeinsam diesem Ziel, bis es erreicht ist und ein neues formuliert werden kann. „Es geht hierbei um wirklich feste Routinen, in denen mindestens einmal pro Woche Führungskraft und Mitarbeiter den Verbesserungsstand gemeinsam überprüfen“, mahnt Kata-Experte Hahn Disziplin als Erfolgsgrundlage an. Allerdings ist Kata nicht als Einzelmethodik zu begreifen: „Toyota Kata ist ein ganzheitlicher Ansatz“, so Staufen-Berater Hahn. „Um das volle Potenzial der so geschaffenen Verbesserungsroutinen abrufen zu können, muss Kata in das vorhandene Lean-Management-System integriert werden.“ „Toyota Kata verändert unser gegenwärtiges Verständnis von Mitarbeiter- und Unternehmensführung. Es wirkt an den Verhaltensmustern, die jeden Tag in einem Unternehmen praktiziert werden. Obwohl diese Muster größtenteils unbewusst und automatisch ablaufen, bilden sie die Basis für die gelebte Unternehmenskultur und gestalten die Fähigkeit eines Betriebs, sich unter immer wettbewerbsintensiveren und volatilen weltweiten Marktbedingungen anzupassen oder eben nicht. Toyota Kata ist ein Mittel, um ein Unternehmen anders und effektiver zu managen. Es lädt beide – Führungskraft und Mitarbeiter – dazu ein, sich tiefer miteinander zu beschäftigen und führt damit zu einem anhaltenden Wettbewerbsvorteil“, unterstreicht der US-amerikanische Toyota-Kata-Experte Bill Costantino. Wie Toyota Kata zu einer Unternehmenskultur der Kreativität, Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit und somit zum Unternehmenserfolg führt, erläutert Bill Costantino am 9. Juni auf dem diesjährigen Best Practice Day der Staufen AG in Darmstadt. BestPractice Day 2015: Der führende Lean-Management-Kongress in Europa Auf dem BestPractice Day 2015 vom 08. bis 10. Juni 2015 in Darmstadt berichten Unternehmen und führende Lean-Management-Experten über ihre Erfahrungen auf dem Weg zur Entwicklung erfolgreicher Wertschöpfungssysteme. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr: Industrie 4.0 und Lean. Über Bill Costantino – www.w3groupllc.com/who-is-w3/bill-costantino-senior-partner/
Bill Costantino, Gründer und Senior Partner der Unternehmensberatung W3 Group, LLC reist als Toyota Kata Botschafter rund um die Welt. Der Lean-Management-Experte war unter den ersten 200 Mitarbeitern angestellt bei der amerikanischen Autofabrik Toyotas in Georgetown, wo er sieben Jahre als Gruppenleiter arbeitete. Seit 1994 ist er beratend tätig.