Welche Erwartungen hatten Sie, als Lenovo mit der Implementierung von End-to-End (E2E) begann?
Wie bei allen bei Lenovo durchgeführten Aktionen ging es auch bei diesem Projekt hauptsächlich darum, den Kunden im Mittelpunkt unserer Aktivitäten zu halten. Konkret war es in diesem Fall beim E2E-Projekt unser Ziel, die Zufriedenheit unserer Kunden mit schnelleren Durchlaufzeiten und besseren Lieferungen zu erhöhen – von der Auftragsbestätigung bis zum Liefertermin des Produkts.
Wurden diese Erwartungen erfüllt? Können Sie ein Beispiel nennen?
Ja, unsere Erwartungen wurden erfüllt. Wir konnten alle an diesem Projekt beteiligten Bereiche erfassen, was uns mehr als 100 Verbesserungsmöglichkeiten, 21 Quick Wins und 18 Projekte einbrachte. Unsere Kennzahlen zur Customer Experience (Net Promoter Score (NPS)) und zur Kundenzufriedenheit haben sich deutlich verbessert.
Welche positiven Effekte haben Sie am meisten überrascht?
Bei diesem Projekt gab es mehrere positive Ergebnisse. Ich verweise besonders auf die interne Popularisierung des Lean Six Sigma-Konzepts, die über die Fertigungsumgebung hinausgeht, in der diese Methode schon immer verwendet wurde. Dank der Erweiterung auf Bereiche wie Vertrieb, Lieferkette und Sales Operations sind wir auf eine neue Ebene gelangt.
Wo oder für welche Themen mussten Sie sich direkt einbringen, um „Barrieren oder Paradigmen abzubauen“ und die gewünschten Verbesserungen zu erreichen?
Die Methodik, die bei diesem Projekt zum Einsatz kam, hat es den Teams ermöglicht, die Prozesse zu prüfen und mögliche Hindernisse zu überwinden. Es ist die Aufgabe des Managements, die Teams dazu zu bringen, um die Ecke zu denken, die Verbesserungen zu ermöglichen und aggressive Ziele zu definieren.
Was sind die nächsten Schritte? Wo steht Lenovo kurz- und langfristig bezüglich der Digitalisierung?
Eines unserer Hauptziele ist, Lean Six Sigma weiterhin auf der Verwaltungsebene anzuwenden; beim Einsatz dieser Methode, mit der wir unseren Betrieb optimiert und standardisiert haben, sehen wir nämlich immer noch viele Chancen. In naher Zukunft wollen wir so-wohl große Automatisierungsprojekte wie die Digi-talisierung als auch Projekte zum Internet der Dinge initiieren und umsetzen, um die Sichtbarkeit kritischer Unternehmensdaten und deren Überwachung zu optimieren.
Langfristig müssen wir diese Digitalisierungsprozesse mithilfe der künstlichen Intelligenz in der kritischen Entscheidungsfindung verbessern, um potenziell problematische Situationen vorhersagen und recht-zeitig davor warnen zu können. Wir werden auch versuchen, die physische und virtuelle Umgebung (Digital Twin) zu vereinen, damit wir in Zukunft Design, Produktion, Lieferkette usw. vor der Implementierung in der physischen Welt simulieren können.