thyssenkrupp Elevator

thyssenkrupp Elevator | Operational Excellence

Next level: Sales & Operations Planning

Sales & Operations Planning (S&OP) sorgt als integrierter Geschäftsmanagementprozess für eine synchrone und effiziente Verzahnung vormals oft eher autark agierender Unternehmensbereiche. 

Beim Nordamerika-Zweig des Aufzugherstellers thyssenkrupp Elevator haben Victoria Frank und Brian McGovern gemeinsam mit Staufen.Inova die Balance zwischen Demand und Supply neu definiert. Welche Rolle Scrum dabei gespielt hat, berichten die beiden US-Manager im Interview.

thyssenkrupp Elevator ist geprägt von komplexen Liefer- und Produktionsketten. Wie hat S&OP diese rozesse verändert?

Victoria Frank: Es war nicht unsere Absicht, mittels S&OP diese Komplexität zu reduzieren, sondern sie beherrschbar zu machen. Der Weg dahin: Transparenz und ein stetiger Informationsfluss. Als einer der weltgrößten Aufzughersteller sind wir in einen dynamischen Markt eingebunden und produzieren zudem stets maßgeschneiderte Produkte. Uns war es wichtig, alle beteiligten Akteure der in- sowie externen Produktions- und Verkaufsketten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ich vergleiche S&OP gerne mit einem Puzzleteil, das die Bereiche Verkauf und Produktion miteinander verbindet. Zudem hilft S&OP nicht nur bei der Ausrichtung der Produktion oder der Markteinführung eines neuen Produkts, sondern zeigt seine Stärken auch in der momentanen Sondersituation mit der Corona-Pandemie. Auf solche Herausforderungen können wir nun optimal und kurzfristig reagieren, weil alle Kommunikationsprozesse eingespielt sind.

Brian McGovern: Bei thyssenkrupp Elevator agiert eine Vielzahl von Akteuren und alle verfolgen dasselbe Ziel: dem Kunden ein sicheres Produkt in hochwertiger Qualität fristgerecht zu verkaufen. Allerdings werden auf dem Weg dahin unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Der Vertrieb will möglichst viel verkaufen, die Fertigung achtet auf Lieferketten und Lagerbestände und lokale Niederlassungen behalten die reibungslose Installation im Auge. Erschwerend kommt hinzu: Die Wahrnehmung der einzelnen Akteure kann dabei recht unterschiedlich sein. Mit S&OP bringen wir alle Beteiligten an einen Tisch und sorgen für realistische Annahmen und ein Umfeld, in dem jeder seine Leistungskennzahlen erreichen kann, ohne den anderen zu bremsen oder am Erreichen seiner KPI zu hindern.

S&OP funktioniert bei Ihnen nicht als klassischer Managementprozess, sondern auf der Basis des aus der Softwareentwicklung bekannten agilen Vorgehensmodells Scrum. Welchen Vorteil bringt diese Kombination?

Victoria Frank: Diese Kombination ist ein sehr innovativer Ansatz, der über die Staufen-Berater Thomas Spiess und Lucas Zeugin angeschoben wurde. Durch den Scrum-Ansatz haben wir einen festen Rhythmus etabliert, wann und wie wir uns austauschen und was bis wann erledigt sein muss. Der kontinuierliche Austausch bildet die Grundlage dafür, Ziele zu definieren und sie auch umzusetzen. Alles ist in ein System eingebettet, das eine kontinuierliche Verbesserung ermöglicht. Gleichzeitig ist es unabhängig von den handelnden Personen. Der Prozess reißt also nicht ab, selbst wenn einzelne Personen einmal nicht da sind, um etwas voranzutreiben.

Brian McGovern: Am beeindruckendsten war sicherlich, wie sich während der Einführungsphase der Schwerpunkt immer stärker von einem Projektmanagement- hin zu einem Scrum-Ansatz verlagerte. Das ganze Team änderte den Fokus: von einer Ist-Analyse hin zu einem zukunftsgerichteten Plan, wie wir am besten von A nach B kommen. Wir sind über Scrum in einen iterativen Prozess gekommen – und das ist einfach großartig. Scrum ist heute für uns ein „way of life“, also ein nie endender Prozess. Die Kombination S&OP und Scrum hat sich bei uns als feste Einheit etabliert und wird so auch weitergetragen und konsequent weiterentwickelt und optimiert.

Wie wirkten sich die Veränderungen im Alltag aus, etwa auf die Zusammenarbeit mit Zulieferern?

Victoria Frank: Bei der Markteinführung unseres neuesten Produkts, der Aufzugserie „Evolution“, konnten wir bereits deutlich von den S&OP-Prozessen profitieren. Innerhalb von nur zwölf Monaten konnten wir Kundenwünsche umsetzen und das neue Produkt lancieren. Damit so ein Launch erfolgreich wird, müssen zahlreiche Stakeholder eng zusammenarbeiten: vom Verkauf über die Fertigung und Buchhaltung bis hin zu in- und externen Lieferanten. Während vorher die einzelnen Abteilungen weitestgehend autark und unabhängig voneinander agierten, förderten wir nun die Interaktion und konnten gemeinsam Entscheidungen fällen, die sowohl für unsere Kunden als auch für unser Unternehmen Vorteile brachten. Alle Beteiligten gewannen dadurch Planungssicherheit und konnten Effizienzvorteile generieren.

Brian McGovern: Das Timing ist in unserer Branche herausfordernd. Wenn unser Verkaufsteam einen Aufzug verkauft, dann hat die eigentliche Arbeit auf der Baustelle meist noch nicht begonnen. Bis der Aufzug eingebaut werden kann, vergehen demnach oft Monate. Trotzdem drängt der Verkauf bei der Fertigung von Anfang an auf eine rasche Produktion, auch wenn der Auslieferungstermin noch in weiter Ferne liegt. Gleichzeitig möchte die Fertigung Produktionsengpässe vermeiden und hält deshalb so viele Teile auf Vorrat, dass auch die Erfüllung der optimistischsten Prognosen nicht zu Problemen führen würde. Da sich in der Vergangenheit nicht immer alle Erwartungen erfüllt haben, planen wiederum andere Abteilungen mitunter nun viel zu vorsichtig. Kurz: Jeder erzählt seine eigene Geschichte und passt die Ressourcen seine eigenen Vorstellungen an. Diese für sich jeweils absolut plausiblen Wahrheiten bringen wir mittels S&OP nun in einer „Kammer der Wahrheit“ zusammen. Diese Diskussionsrunden sorgen für Transparenz, realistische Prognosen und eine reibungslose Fertigung bei optimalen Lagerbeständen.

Welche Rolle hat Staufen.Inova bei der S&OP-Implementierung eingenommen und wie wichtig ist die Position des S&OP-Managers intern?

Victoria Frank: Die Unterstützung durch die Staufen-Kollegen war extrem hilfreich. Von Anfang an wurde eine Vision vermittelt, was wir erreichen wollen und welche Ergebnisse wir anstreben. Auf dem Weg dahin gab es praxisorientierte Hilfe sowie den nötigen theoretischen Unterbau. Zahlreiche BestPractice-Beispiele halfen uns bei der Umsetzung unserer S&OP-Strategie. Genau das wünsche ich mir von einer Beratung und das war auch mit entscheidend dafür, dass wir S&OP so erfolgreich einführen konnten.

Brian McGovern: In der Vergangenheit standen wir oft vor der Herausforderung, tiefgreifende Veränderungen nachhaltig einzuführen. Staufen erkannte schnell, dass es auch kultureller Veränderungen bedarf, und regte die nötigen Weichenstellungen an. Auch wenn ich selbst seit 13 Jahren in der Firma arbeite und in vielen unterschiedlichen Abteilungen Erfahrung sammeln konnte, erleichterte diese Unterstützung meine Arbeit als S&OP-Manager enorm. In meiner Position muss ich nicht mit besonderen Befugnissen ausgestattet sein, vielmehr sind Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Organisation die Grundvoraussetzungen für eine solche funktionsübergreifende Position.

Es war nicht unsere Absicht, mittels S&OP diese Komplexität zu reduzieren, sondern sie beherrschbar zu machen.

victoria frank, projektleiterin für fortgeschrittene fertigungstechnologie, thyssenkrupp elevator manufacturing inc.

thyssenkrupp Elevator agiert eine Vielzahl von Akteuren und alle verfolgen dasselbe Ziel: dem Kunden ein sicheres Produkt in hochwertiger Qualität fristgerecht zu verkaufen.

brian mcgovern, leiter prognose und planung, thyssenkrupp elevaor manufacturing inc.

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf 

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