Maquet – Operation Lean in Rastatt

Maquet

Die erste Herztransplantation wurde 1967 auf einem OP-Tisch von Maquet durchgeführt. Knapp 50 Jahre später hat sich das Tochterunternehmen der schwedischen Getinge-Gruppe selbst einer Operation unterzogen, um auch in Zukunft an der Spitze der weltbesten Medizintechniker mitzuspielen.

Wer heute die hellen, gut aufgeräumten und fast schon klinisch reinen Produktionshallen bei Maquet in Rastatt sieht, wird kaum glauben, wie es dort 2014 noch aussah: dunkle Räume mit Krananlagen und riesigen Regalwänden. Versteckte Montageboxen als Werkplätze für die Mitarbeiter. Hohe Lagerbestände in der Montage. Wie bei vielen Unternehmen ein Nebeneffekt des wirtschaftlichen Erfolgs – die Effizienz war beim starken Wachstum auf der Strecke geblieben.

Mit neuen Kompetenzen gerüstet für die Zukunft

Im Jahr 2015 entschied sich der Medizintechnikhersteller, Abhilfe zu schaffen durch einen nachhaltigen Kulturwandel in der gesamten Organisation. Das Projekt war auf 30 Monate angelegt und startete mit einer umfassenden Analyse, die zahlreiche Herausforderungen offenlegte. Lange Durchlaufzeiten, Doppelarbeiten, Verschwendung in vor- und nachgelagerten Prozessen waren dabei nur einige der Probleme, mit denen Maquet bei allem wirtschaftlichen Erfolg intern zu kämpfen hatte.

Auf dem Weg zur schlanken Unternehmensorganisation galt es nun, Mitarbeitern und Führungskräften die Grundlagen des Lean Managements zu vermitteln. Zunächst konzentrierte man sich auf Montage und Logistik. In einer zweiten Phase kamen weitere direkte und indirekte Bereiche hinzu, vom Product Engineering bis zum Customer Support. Schließlich bezog die Lean Transformation des Medizintechnikspezialisten auch die gesamte Lieferkette ein. Mit den neu ausgelegten, standardisierten Wertschöpfungsprozessen schaffte Maquet dabei zudem die Grundlage für die vernetzte Fabrik.

Schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren

Große Veränderungen im Unternehmen sind immer ein Risiko für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden– und damit für deren Leistungsfähigkeit. Daher wurde großer Wert darauf gelegt, in der Lean Transformation auch ein neues Führungsverständnis zu vermitteln. Manager sollten sich zu Möglichmachern entwickeln, zu Katalysatoren für die Ideen der Mitarbeitenden.

Ein Ansatz mit Erfolg, denn die neue Unternehmenskultur mit mitarbeitendenfreundlichen Führungsprozessen auf allen Ebenen hat hohe Zufriedenheit und Akzeptanz für das Projekt erzielt. In diesem Prozess wuchs zudem die Problemlösungskompetenz von Führungskräften und Belegschaft. Maquet kann nun viel schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren. Hinzu kommt ein gewaltiger Fortschritt bei den Durchlaufzeiten.

Schon ein Blick in die Produktionsbereiche zeigt, wie weit Maquet mit der Lean Transformation vorangeschritten ist. Die Arbeitsplätze befinden sich heute gut sichtbar für alle mitten in der Halle, die benötigten Teile in greifbarer Nähe. Klare Strukturen und Visualisierungsboards vermitteln Transparenz und Offenheit. Die Zeit der langen Wege, der Suche nach Teilen und der Wartephasen ist vorbei. Alles hat seinen Platz, sauber markiert durch gelbe Linien auf dem hellen Werksboden. Die grundlegenden Prinzipien für die Zusammenarbeit und die Gestaltung entlang der Wertströme stehen auf einer völlig neuen Basis.

Und damit nicht genug: Maquet hat sich ganz von der Lean Philosophie anstecken lassen. Die weitere Transformation ist bei den Rastattern im vollen Gange.

Die Zahlen sprechen für sich:

  • Die Durchlaufzeit in der Montage ist von 6 Tagen auf nur 1 Tag gesunken – und das bei einer Verdopplung der Produktivität.
  • Die Bestände wurden um 30% reduziert und nehmen nur noch 40% des früheren Raums ein.

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