MAN – Die Transportindustrie steht vor einem radikalen Wandel

MAN | Leadership und Organisationsentwicklung
3 Fragen an Dr. Fredrik Zohm, Vorstand Forschung & Entwicklung, MAN Truck & Bus SE

1.

Dr. Zohm, wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Entwicklungsbereich bei MAN ausgewirkt?

Die Corona-Pandemie hat die gesamte Industrie in Deutschland getroffen. Auch uns bei MAN stellt sie noch immer vor große Herausforderungen. Zu Beginn der Infektionswelle in Europa mussten wir innerhalb kürzester Zeit ein aktives und schnelles Krisenmanagement aufstellen. Das ist uns sehr gut gelungen. Wir haben die Situation genau beobachtet und frühzeitig geeignete Maßnahmen in die Wege geleitetet. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter stand immer an oberster Stelle. Zugleich lag uns aber viel daran, unsere wichtigsten Entwicklungsprojekte ohne größere Verzögerungen weiterzuverfolgen. Das haben wir – dank einer großartigen Mannschaft – auch während des Shutdowns geschafft. Der Arbeitsalltag vieler Mitarbeiter hat sich durch Corona grundlegend verändert. Auch in der Entwicklung haben wir die Homeoffice-Kapazitäten stark ausgebaut, sind digitaler geworden und haben gezeigt, dass wir auch remote effizient zusammenarbeiten können.

2.

Welche Herausforderungen stellt die Corona-Pandemie an Sie als Führungskraft?

Oft wird die gegenwärtige Krise mit der Finanzkrise im Jahr 2008 verglichen. Dabei könnten die Situationen unterschiedlicher kaum sein. Corona betrifft jeden gleichermaßen. Viele Mitarbeiter hatten gerade in der Anfangszeit Angst um ihre Gesundheit und die ihrer Familie. Berufliche und private Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen – das war und ist für viele ein echter Kraftakt. Die Herausforderung für mich als Führungskraft liegt insbesondere darin, die Gesundheit meiner Mitarbeiter zu schützen und ihnen Sicherheit zu geben. Hierfür ist es nötig, eine eng getaktete und vor allem transparente Kommunikation sicherzustellen. Flexible Arbeitsmodelle und Kurzarbeit bestimmen noch immer unseren Alltag. Worüber ich mir aber keine Gedanken machen musste, war der Teamspirit. Alle Mitarbeiter haben gezeigt, wie echter Zusammenhalt funktioniert – eine tolle Leistung!

3.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für das Truck-Geschäft in der Zukunft?

Die Transportindustrie steht vor einem radikalen Wandel. Er ist vor allem durch die großen Megatrends wie alternative Antriebe, Digitalisierung und Automatisierung geprägt. Damit sind große Entwicklungsanstrengungen verbunden. Durch Corona kamen neue Herausforderungen dazu. So müssen wir beispielsweise immer damit rechnen, dass eine zweite Corona-Welle kommen könnte. Der Nutzfahrzeugmarkt war schon vor der Pandemie deutlich zurückgegangen und steht jetzt stark unter dem Eindruck der weltweiten allgemeinen Unsicherheit. Trotzdem arbeiten wir weiter hart an unseren Zukunftsthemen wie der Elektromobilität und anderen CO2-freien Antriebsarten! Wir sehen die Automatisierung und die Digitalisierung des Straßengüterverkehrs als entscheidenden Faktor für die Zukunft des Truck-Geschäfts. Mit der neuen E/E-Architektur unserer neuen Truck-Generation setzen wir hier Maßstäbe. Dank ihr haben wir völlig neue Möglichkeiten, um unseren Kunden intelligente und vor allem nachhaltige Lösungen anbieten zu können.

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