Die Pens, Autoinjektoren und Pumpensysteme des Schweizer Medizintechnikunternehmens Ypsomed sind für die Kundinnen und Kunden im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig. Die optimale Versorgung muss deshalb jederzeit gewährleistet sein. Damit die Produktionskette nicht ins Stocken gerät und gleichzeitig eine kosteneffiziente Fertigung in Zeiten kontinuierlichen Wachstums gewährleistet ist, setzt Ypsomed auf Operational Excellence.
Für das Medizintechnikunternehmen Ypsomed steht die Liefertreue und damit das Wohl der Patientinnen und Patienten an erster Stelle. Ypsomed setzt daher konsequent auf Operational Excellence. Das hilft dem Unternehmen auch dabei, trotz Produktionsstandorten in der Schweiz und in Deutschland die Kosten im Griff zu behalten. Zusätzlich verfolgt Ypsomed eine Near-Shoring-Strategie, um Transportwege zu verkürzen und damit parallel auch die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Operational Excellence für bessere Lebensqualität und erfolgreiche Produktion in Hochlohnländern
Für Roland Seckler, Vice President Global Supply Chain Operations bei Ypsomed, ist die besondere Bedeutung der Ypsomed-Produktpalette der entscheidende Ansporn: „Unsere Anwender sind chronisch kranke Patientinnen und Patienten, deren Lebensqualität wir verbessern. Kundenzufriedenheit ist für uns nicht verhandelbar, sondern unser oberstes Ziel.“
Als einer der weltweit führenden Entwickler und Hersteller von Abgabesystemen für Medikamente ist Ypsomed mit Produktionsstätten in der Schweiz und in Deutschland gleich in zwei Hochlohnländern verankert. Dank Operational Excellence ist es dennoch gelungen, die Prozesseffizienz und den Automatisierungsgrad zu erhöhen und damit die Herstellungskosten niedrig zu halten.
Zu den bekanntesten Produkten der Ypsomed gehören Insulinpumpen, die, gepaart mit dem my-Life-loop-Algorithmus, Unter- oder Überversorgung verhindern und Typ-1-Diabetikern ein angenehmes und sorgenfreies Leben ermöglichen. Aber auch die anderen Lösungen für die Selbstbehandlung verbessern die Lebensqualität für chronisch kranke Patientinnen und Patienten maßgeblich.
Die Notwendigkeit einer regelmäßigen oder sogar dauerhaften Einnahme der Medikamente stellt besondere Anforderungen an die Lieferkette. Produktion, Lagerhaltung und das gesamte Supply Chain Network Management müssen optimal aufeinander abgestimmt sein. Ypsomed pflegt deshalb mit allen Lieferanten einen kontinuierlichen Austausch, sowohl über digitale Kanäle als auch im persönlichen Gespräch.
Neue Erkenntnisse fließen kontinuierlich in die nächste Generation der Montageanlagen ein. So stellen wir sicher, dass Verbesserungen weitergegeben und integriert werden. Wir konzentrieren uns auf wenige Maschinenlieferanten, die uns schnell beliefern können.
Roland Seckler
Vice President Global Supply Chain Operations
Ypsomed AG
Optimierung des gesamten Herstellungsprozesses
Der enge Austausch mit den Partnern schließt auch die Hersteller der Montageanlagen ein. Für die Produktion wurde eine eigene technische Plattform entwickelt, ähnlich dem Baukastensystem im Automobilbau. Die Weiterentwicklung dieser Anlagen – etwa alle sechs Monate kommen neue hinzu – wird genauso wie die Optimierung im Laufe der Nutzungsdauer durch regelmäßige Feedbackgespräche und Verbesserungsinitiativen sichergestellt.
Für die Produktion selbst werden alle wichtigen Parameter erfasst, in erster Linie die Gesamtanlageneffektivität (OEE). Darüber hinaus geben Produktionskennzahlen unter anderem Auskunft über den Auslastungsgrad der Fertigung. Als stark kundenorientierter Hersteller ist die OTIF (On Time, In Full) einer der wichtigsten KPIs, um sicherzustellen, dass die Produktlieferung im Kundensinne erfolgt: „Da wir sehr kundenorientiert sind, nehmen wir diesen KPI sehr ernst. Wir wollen jeden Auftrag in der gewünschten Qualität zum vereinbarten Zeitpunkt liefern“, sagt Roland Seckler.
Hohe Flexibilität und kurze Transportwege
Die im Rahmen der Operational Excellence eingeleiteten Prozessoptimierungen haben sich auch beim plötzlichen Nachfrageboom nach Präparaten zum Gewichtsmanagement für krankhaft Übergewichtige, den im Volksmund bekannten „Abnehmspritzen“, bewährt. Die höheren Produktionskapazitäten für diese Autoinjektoren will Ypsomed in Zukunft mit mehrspurigen Produktionsanlagen sicherstellen, sodass mehrere Autoinjektoren gleichzeitig produziert werden können.
Die rasche Anpassung der Maschinen und der Supply Chain ist dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten und der gelebten Unternehmenskultur der kontinuierlichen Verbesserung möglich. Ypsomed-Manager Seckler: „Zu unserer Strategie mit dem Namen ‚Purchase 4.0‘ gehört neben einer starken Digitalisierung auch das Near Shoring. Wir bevorzugen Lieferanten in der Nähe unserer Produktionsstandorte, also in Deutschland, der Schweiz und in China.“
Ein positiver Nebeneffekt dieses Ansatzes: Lange Transportwege werden vermieden, die Nachhaltigkeitsbilanz wird verbessert. Ypsomed will bis 2030 die Value Chain und bis 2040 das gesamte
Unternehmen klimaneutral aufstellen.
Der Mensch im Mittelpunkt
Ungeachtet aller Digitalisierungsinitiativen und Prozessoptimierungen ist Operational Excellence für Ypsomed eng mit einem wertschätzenden Umfeld für die Mitarbeitenden verbunden. Roland Seckler: „Alle Kundenwünsche zu erfüllen und gleichzeitig das Unternehmen auf einem stabilen Wachstumskurs zu halten, ist eine Herausforderung. Aber unsere Mitarbeiterbefragungen zeigen: Es ist möglich, auf hohem Niveau kontinuierlich zu wachsen und gleichzeitig ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem jeder sein Potenzial voll entfalten kann.“ Ypsomed achtet daher darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich weiterzubilden und die Fluktuation gering zu halten. HR ist für die Schweizer also ein zentrales Glied in der Wertschöpfungskette.
Die konsequente Ausrichtung auf Kunden und Mitarbeitende sowie die enge Zusammenarbeit mit Lieferanten wird branchenübergreifend anerkannt. Staufen.Inova-Geschäftsführer Jürg Hodel spricht vom Unternehmen als Leuchtturm: „Ypsomed ist ein Frontrunner. In vielen Bereichen – sei es in der Produktion oder im Supply Chain Network Management – wird auf höchstem Niveau gearbeitet. Damit zeigt das Unternehmen beispielhaft auf, wie sich die Industrie in Europa aufstellen sollte, um langfristig wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben.“
Das Unternehmen
Die Ypsomed AG ist der weltweit führende Hersteller von
Injektions- und Infusionssystemen für die Selbstmedikation. Neben dem Hauptsitz in Burgdorf (Schweiz) verfügt die Diabetesspezialistin über ein globales Netzwerk aus Produktionsstandorten, Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern und beschäftigt weltweit mehr als 2.200 Mitarbeitende.