staufen magazine 2024 | No. 7 Dräxlmaier Digitalisierung und Industrie 4.0

DRÄXLMAIER – mit 800 Volt in die E-Mobilität

Standorte60+
Mitarbeitende70.000+
Mrd. € Umsatz5,6

Der Automobilzulieferer DRÄXLMAIER ist ein erfahrener Spezialist für Elektrik und Elektronik, Bordnetzsysteme sowie Interieur – und für Hochvoltsysteme für Elektroautos.

Beim Anlauf der Montage des Batteriesystems für den Porsche Taycan setzte DRÄXLMAIER auf die Datenexpertise des Staufen-Partners AppliediT.

„Für uns war das Batteriesystem für den Porsche Taycan der erste große Vorstoß in die E-Mobilität“, sagt Gunther Wössner, Leiter des Batteriewerks von DRÄXLMAIER in Sachsenheim in der Nähe von Stuttgart. „Dabei hatten wir alle typischen Herausforderungen des Serienanlaufs eines völlig neuen Produkts zu meistern.“

Im Porsche Taycan arbeitet ein Hochvoltnetz mit 800 Volt anstelle der bei anderen Modellen üblichen 400 Volt. Es bietet eine hohe Dauerleistung und senkt die Ladezeit. Neben der Hochvoltbatterie fertigt DRÄXLMAIER in anderen Produktionsstätten verschiedene Montageteile und das Steuergerät für das Batteriemanagement. Die Aufgabe für den Anlauf der Fertigung: innerhalb kurzer Zeit eine Schichtleistung von mindestens 90 Einheiten zu erreichen.

Key TakeawaysDer Automobilzulieferer DRÄXLMAIER hat eine Produktionslinie für 800-Volt-Batterien etabliert, die den E-Sportwagen Porsche Taycan antreiben.
Key TakeawaysEin wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung der Produktionsziele war das Datenmanagement.

Digitale Produktion auf Datenbasis

Die Erfassung und Auswertung von Prozessdaten ist eine wichtige Voraussetzung für eine rasche und erfolgreiche Fertigung. „Die Herausforderung lag vor allem darin, Datenstrukturen auslesen und aufbereiten zu können“, erklärt Christoph Zeihsel, Head of Operational Excellence bei AppliediT.

Mithilfe von Datenanalysen lassen sich Qualitätsabweichungen leicht eingrenzen und die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE) verbessern. Anhand der Daten kann zum Beispiel nachvollzogen werden, wann ein Bauteil eine Station verlässt und zur nächsten übergeht. So werden die Ursachen für Fehler schneller gefunden.

Das Potenzial dieses Ansatzes wird an einem typischen Detail in der Fertigung deutlich: Die Verschraubung der einzelnen Komponenten funktionierte nicht so, wie DRÄXLMAIER das erwartet hatte. Allerdings war zunächst unklar, was die Ursache für die Schwierigkeiten war. Die Auflösung: Zwei Fertiger hatten unterschiedliche Qualitätsniveaus beim Gewindeschneiden. Das führte zu Herausforderungen in der Montage. Mithilfe der Datenanalyse von AppliediT konnte DRÄXLMAIER den betreffenden Fertiger rasch identifizieren.

Viele verknüpfte Prozesse mit Unfallrisiko

Transportsysteme. Der Produktionsprozess beginnt mit der Positionierung des Batterierahmens. Dort werden die einzelnen Batteriemodule platziert und verschraubt. Die nächste Station setzt Stromschienen zwischen die Module.

Anschließend wird der Batteriekasten verklebt, um ihn gegen Umwelteinflüsse abzusichern. Nach dem Aufsetzen der parallel gefertigten zweiten Batterieebene und des Steuergeräts wird die
gesamte Fahrbatterie montiert und noch einmal verklebt. Darauf erfolgt die Qualitätssicherung mit Dichtigkeits- und Funktionsprüfung. „Etwa 80 Prozent dieser Prozesse sind miteinander verknüpft, sodass DRÄXLMAIER vor zusätzlichen Herausforderungen bei der Organisation und Koordination stand“, so Operational-Excellence-Experte Zeihsel.

Unterstützt wurde AppliediT dabei von der Staufen AG. Gemeinsam mit DRÄXLMAIER erarbeitete man einen Weg, das Team optimal auf die neue Linienkapazität einzustellen und vor Ort eine perfekte Schichtübergabe zu etablieren. „Das Beispiel DRÄXLMAIER zeigt sehr gut, wie stark die Kombination Staufen / AppliediT den Kunden bei der Digitalisierung unterstützt“, sagt Dr. Michael Feldmeth, der bei Staufen die Practice Unit Digital & Industrie 4.0 leitet.

Den nutzen von Daten erkennen

Um Engpässe zu vermeiden, hat DRÄXLMAIER alle Prozesse entflochten und automatisiert, wo es sinnvoll ist. Ein Beispiel: 800-VoltBatterien bergen bei unsachgemäßer Handhabung ein hohes Risiko schwerwiegender Unfälle. Deshalb werden viele Arbeiten an den Hochvoltsystemen von Robotern ausgeführt. So müssen die Mitarbeitenden keine unbequeme Schutzausrüstung tragen. Für DRÄXLMAIER war der Einstieg in die Batteriefertigung ein Erfolg.

Wir haben die Bedeutung und den Nutzen von Daten erkannt.
Im Werk haben wir nun effektive Methoden, um mit großen Datenmengen umzugehen und sie intelligent auszuwerten. Das hat sich als äußerst wertvoll erwiesen.
Gunther Wössner
Head of Plant Sachsenheim DRÄXLMAIER Group
Ihr Ansprechpartner
Gunther Wössner Head of Plant Sachsenheim DRÄXLMAIER Group
Ihr Ansprechpartner
Christoph Zeihsel Head of Operational Excellence AppliediT S.L.
Ihr Ansprechpartner
Michael Feldmeth Principal STAUFEN AG

Über Dräxlmaier

Die DRÄXLMAIER Group ist ein deutscher Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Vilsbiburg (Niederbayern). Das 1958 gegründete Familienunternehmen beliefert weltweit Premium-Fahrzeughersteller mit komplexen Bordnetzsystemen, zentralen Elektrik- und Elektronikkomponenten, exklusivem Interieur sowie Speichersystemen für die Elektromobilität. 2023 erwirtschaftete DRÄXLMAIER einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro.

Printausgabe

Magazin bestellen

Im Fokus unseres Magazins, stehen Erfolgsgeschichten, die aufzeigen, wie Unternehmen diesen Herausforderungen begegnen, um in ihrem Wettbewerbsumfeld zukunftsfähig zu bleiben. Unsere Artikel stammen von Kunden, Partnern und Kollegen, die ihre praktischen Erfahrungen mit uns teilen.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Magazin

Revolution durch KI

Während Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT die öffentliche Wahrnehmung von KI prägen, bahnt sich in der Industrie eine ähnlich bedeutende Entwicklung an: Time-Series-Modelle. Mit ihrer Hilfe lassen sich Entwicklungszyklen drastisch verkürzen und Innovationen schneller zur Marktreife bringen. Doch der Weg dahin erfordert von Unternehmen mehr als nur neue Technologie – sie müssen ihre gesamte Organisation auf ein datengetriebenes Zeitalter ausrichten.
Mehr erfahren

Interview mit GEA-Vorstand Johannes Giloth

Die GEA Group hat einen bemerkenswerten Turnaround geschafft und treibt ihre internationale Positionierung voran. Das bedeutet: stärkere Vernetzung aller Beteiligten, Abschied von traditionellem Denken und klare Fokussierung auf den Kunden. Vorstandsmitglied und COO Johannes Giloth erläutert im Interview, welche Faktoren für den Erfolg maßgeblich waren und warum eine konsequente Lokalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette immer wichtiger wird. 
Mehr erfahren

SBB: Weichenstellung Richtung Zukunft 

Staufen.Inova unterstützte die SBB zusammen mit dem Technologiepartner Shouldcosting bei der Einführung einer neuen Warengruppenstruktur. Mittels Machine Learning konnte ein Großteil der Artikel sehr effizient kategorisiert werden. Zur langfristigen Sicherung der Datenqualität wurde ein „Stay Clean“-Konzept entwickelt. Angepasste Prozesse, zielgerichtete Aufgaben sowie klar definierte Kompetenzen und Verantwortlichkeiten unterstützen die Einkäuferinnen und Einkäufer der SBB nachhaltig. 
Mehr erfahren

Jetzt das Magazin als digitale Version oder Printausgabe anfordern

    Die mit * markierten Felder sind Pflichtfelder.

    Ich möchte das Staufen Magazine zusätzlich als Printexemplar bestellen

    Ihre Adresse

    Ich stimme zu, dass Accenture meine personenbezogenen Daten gemäß der Datenschutzerklärung von Accenture verarbeiten kann. STAUFEN. wurde am 28. Februar 2025 von Accenture übernommen.*

    Staufen Back To Top Button