Gerdau, Brasiliens größter Stahlproduzent und einer der Hauptakteure der globalen Stahlbranche, zeichnet sich durch sein innovatives Managementmodell aus, das auf Leistungskultur und operative Exzellenz setzt. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wie das Unternehmen seine Organisationskultur umgestaltet hat, um für die Herausforderungen des globalisierten Marktes in seinen Niederlassungen in sieben Ländern gerüstet zu sein.
Eine gestärkte Organisationskultur
Verônica Gonçalves, General Manager of Operational Excellence bei Gerdau, sieht in der Kultur die Grundlage für den Erfolg des Unternehmens, weil die Werte der Organisation eng mit Leistung und Ergebnissen verknüpft sind. Das Unternehmen mit 30.000 Mitarbeitenden in 29 industriellen Einheiten verfolgt eine klare Absicht: die Mitarbeitenden zu befähigen, die Zukunft zu gestalten. „Diese Absicht wird unterstützt durch ein klar definiertes Ziel und strukturierte Grundsätze, von denen sämtliche Initiativen des Unternehmens geleitet werden. Bei Gerdau ist jeder eine Führungskraft, vom Maschinenführer bis in die höchste Führungsebene“, erklärt Gonçalves.
Verônica Gonçalves
General Manager of Operational Excellence
Gerdau
Die Evolution des Managementmodells
Im Laufe der Jahrzehnte hat Gerdau sein Managementmodell weiterentwickelt und immer wieder an die Herausforderungen des Marktes angepasst. Ursprünglich von japanischen Vorbildern inspiriert, wurde das Modell inzwischen überarbeitet, um einem zunehmend offener und dynamischer werdenden Markt gerecht zu werden. Im Zuge der Umstellung auf Operational Excellence führte das Unternehmen im Jahr 2018 die Lean Office- und Lean Manufacturing-Prinzipien ein und integrierte sie auch in seine Betriebe in Brasilien. Diese Maßnahme generierte einen Mehrwert innerhalb der Verkaufs-, Produktions- und Lieferprozesse.
Über Gerdau
29
STAHL
PRODUKTIONS
EINHEITEN
30.000+
MITARBEITENDE WELTWEIT
68,9
MRD. REAIS NETTOUMSATZ
IM JAHR 2023
Die Dimensionen der Operational Excellence
Die Managerin für Operational Excellence erläutert die fünf wichtigsten Dimensionen, auf denen die Strategie von Gerdau basiert: Ergebnismanagement, Mitarbeiterentwicklung, operative Disziplin, kontinuierliche Verbesserung und nachhaltige Werte. Diese Dimensionen werden in 23 Verfahrensweisen und 59 Werkzeugen umgesetzt, angepasst an die spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Einheiten und Herausforderungen. Die Verfügbarkeit dieser Instrumente richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf und der Komplexität des Problems. „Wir setzen nicht jedes Tool in jeder Situation ein, sondern nur das passende, um das Problem zu lösen. Wir schießen nicht mit Kanonen auf Spatzen. Dies steht perfekt im Einklang mit unserer Kultur. Denn was für Gerdau in Brasilien gilt, muss nicht auch in den Vereinigten Staaten gelten, und umgekehrt“, sagt Verônica Gonçalves.
Leistungskultur und Führungskompetenz
Der kulturelle Wandel bei Gerdau wird vorgelebt von den Führungskräften auf allen Ebenen der Organisation. Eine inspirierende Führung, die Probleme an der Wurzel packt und hohe Standards setzt, ist für die Prägung einer Leistungskultur von grundlegender Bedeutung. Das Modell fördert einen offenen Dialog, herausfordernde Ziele und Autonomie. So werden alle Mitarbeitenden ermutigt, die Verantwortung für ihre Ergebnisse zu übernehmen Das neue Managementmodell von Gerdau ist jedoch nicht auf betriebliches Management beschränkt. Es definiert eine Unternehmenskultur, die Innovation, Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Vielfalt und Integration sowie Spitzenleistungen in allen Aspekten schätzt. Dank fortschrittlicher Managementpraktiken und einer starken Organisationskultur ist Gerdau ein herausragendes Erfolgsbeispiel in der globalen Stahlbranche und für die Herausforderungen der Zukunft mit Selbstvertrauen und Führungskompetenz bestens gerüstet. „Alles, was wir tun, ist eingebettet in diese Art des Handelns und Seins und wird getragen durch die Säulen Management und Stewardship. Wir sprechen über Sicherheit, Umwelt, Mitarbeitende und Instandhaltung. Die Führungskraft steht als Vorbild immer im Mittelpunkt dieses Modells. Auf diese Weise sind die Mitarbeitenden die Protagonisten ihrer eigenen Ergebnisse beziehungsweise ihrer Arbeit und das Unternehmen als Ganzes erreicht sein Ziel“, führt Verônica Gonçalves aus.
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