

Produktion neudenken
Handtmann Processing stellt die Weichen auf Wachstum und implementierte gemeinsam mit Staufen, part of Accenture, und der KNOLL Maschinenbau GmbH hochmoderne Montageprozesse in einer eigens dafür errichteten Montagehalle. Als führender Hersteller von Prozesstechnik für die Lebensmittelverarbeitung bietet Handtmann Processing modulare, prozessübergreifende Linienlösungen von der Produktvorbereitung bis zu Schnittstellen für Verpackungslösungen. Mit zahlreichen Vertriebsgesellschaften und Vertriebs- und Servicepartnern ist der Unternehmensbereich global in über 100 Ländern vertreten und über strategische Partnerschaften flächendeckend vernetzt.
Nun hat Handtmann Processing mit einem der größten Transformationsprojekte der jüngeren Unternehmensgeschichte seine Produktionskapazitäten erweitert und ein neues Kapitel industrieller Exzellenz aufgeschlagen. Gemeinsam mit Staufen und der KNOLL Maschinenbau GmbH entstanden neue Montagestrukturen in einer neuen Montagehalle, die nicht nur modernsten technischen Ansprüchen genügt, sondern auch für eine konsequente Unternehmensausrichtung auf Zukunft und Wachstum steht.
Ein Anfang mit Weitblick
Handtmann Processing entwickelt und baut am Stammsitz in Biberach Systeme zum Füllen und Portionieren unterschiedlichster Nahrungsmittel – von Wurst über Backwaren bis zu Tiernahrung. Das Unternehmen liefert Lösungen für Handwerksbetriebe ebenso wie vollautomatisierte Anlagen für die Industrie. Wichtig ist Produktionsleiter Georg Briegel die Linien- und Prozesskompetenz sowie die individuelle Anpassung über ein modulares Baukastensystem. Das Werk in Biberach wurde 2000 errichtet und stetig erweitert.
Zuletzt mit der neuen Montagehalle für Vakuumfüller, die Handtmann seit 1966 entwickelt. Diese Maschinen fördern und portionieren pastöse Massen grammgenau und fungieren als Basismodule in ganzheitlichen Produktionsprozessen. 14 Modelle stehen zur Auswahl, die über Standard- und Sonderoptionen individuell konfigurierbar sind.
Im Rahmen einer umfassenden Werksstrukturplanung gemeinsam mit der Unternehmensberatung Staufen wurde ein ganzheitliches Standortanalyse- und Strukturprojekt initiiert. Es bildet den Grundstein für eine Fertigungsarchitektur, die Lean-Prinzipien konsequent umsetzt und gleichzeitig Raum für Skalierbarkeit bietet.
„Ohne grundlegende Veränderungen in unseren Prozessen und Strukturen hätten wir unsere Marktführerschaft nicht weiter ausbauen können“, sagt CTO/COO Dr. Mark Betzold. „Ein Basisbaustein der Veränderung ist die Einführung der Taktmontage und der damit verbundene Bau der neuen Montagehalle für unsere Füllmaschinen.“
Unser bisheriges Montagesystem stieß an seine Grenzen. Mit dem neuen Taktprinzip können wir die Abläufe standardisieren, flexibel anpassen und gleichzeitig die Effizienz deutlich steigern.GEORG BRIEGEL
Produktionsleiter, Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Taktvoll in die Zukunft
Mit der Genehmigung der neuen Halle einher ging die Chance, den Montageprozess komplett neu zu denken. Ein Projektteam erarbeitete ein Konzept, das auf einer durchgetakteten Fließmontage beruht und Variantenvielfalt ermöglicht.
Das Ergebnis: Strukturierte Arbeitstakte, ergänzt durch vorgelagerte Vormontagen, erlauben nun eine planbare, hochproduktive Montage mit kurzen Durchlaufzeiten. Modernste Fördertechnik und eine durchdachte Bereitstellung aller notwendigen Komponenten sorgen für ergonomisches Arbeiten und hohe Wertschöpfung. „Unser bisheriges Montagesystem stieß an seine Grenzen“, erklärt Produktionsleiter Georg Briegel. „Mit dem neuen Taktprinzip können wir die Abläufe standardisieren, flexibel anpassen und gleichzeitig die Effizienz deutlich steigern.“

Setwagen statt Suchspiel
Kern der neuen Montagelogik ist das sogenannte Setwagenkonzept. Jeder Montageauftrag wird von einem individuell bestückten Wagen begleitet, auf dem die notwendigen Bauteile bereitliegen. Das reduziert Wegezeiten, beugt Fehlern vor und sorgt für Klarheit an jedem Arbeitsplatz. „Fehlteile? Gibt es bei uns nicht mehr“, versichert Montageleiter Alexander Zinnecker.
Ein besonderes Augenmerk galt der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze und der Integration digitaler Rückmeldesysteme (BDE). RFID-Chips speichern die Auftragsdaten und sind an allen Stationen auslesbar. Dadurch ist Kontrolle und Transparenz bei jedem einzelnen Montageschritt gegeben. Das erleichtert laut Alexander Zinnecker die Arbeit enorm: „Die Mitarbeitenden verschwenden keine Zeit mehr mit Suchen und Warten, was den gesamten Arbeitsprozess entspannt.“
Die Investition stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit, sichert Arbeitsplätze und eröffnet neue Perspektiven. Dank der erweiterten Kapazitäten und moderner Intralogistik können wir die Forderungen unserer Kunden noch besser erfüllen.DR. MARK BETZOLD
CTO, Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Ein Projekt mit Strahlkraft
Die neue Halle verfügt über zwei Einzellinien mit jeweils fünf Takten und eine Doppellinie mit vier Takten, die als Puffer für Produktionsspitzen oder neue Produkte dient. Dank der modularen Bauweise lassen sich Linien unkompliziert umbauen oder erweitern – ein entscheidender Vorteil in einem dynamischen Marktumfeld. Neben der Technik ist es aber vor allem die neue Prozessstruktur, die überzeugt. Jede Station hat definierte Inhalte, Abweichungen werden sofort sichtbar. Rückmeldesysteme ermöglichen Echtzeit-Transparenz im Fertigungsstatus und speisen Informationen direkt in den QS-Regelkreis ein. Staufen-Berater Martin Koslowski betont: „Die Disziplin, die durch die Taktung entsteht, schafft Klarheit, reduziert Verschwendung und erhöht die Qualität.“
CTO/COO Dr. Mark Betzold bringt es auf den Punkt:
„Die Investition stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit, sichert Arbeitsplätze und eröffnet neue Perspektiven. Dank der erweiterten Kapazitäten und moderner Intralogistik können wir die Forderungen unserer Kunden noch besser erfüllen: hohe Qualitätsstandards mit kurzen Lieferzeiten und hoher Verfügbarkeit. Die neue Montagehalle ist auch ein klares Bekenntnis zum Standort Biberach und ein Signal an Kunden, Mitarbeitende und den Markt: Handtmann ist bereit für die Zukunft.“

Über Handtmann
Die Unternehmensgruppe Handtmann ist ein weltweit tätiges Technologieunternehmen der verarbeitenden Industrie. Dezentral organisiert, gliedert sich das Unternehmen in sechs Geschäftsbereiche. Der Bereich Processing ist einer davon und beschäftigt rund 1.650 der insgesamt 4.700 Mitarbeitenden. Im Jahr 2024 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.
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