
Staufen C-Day 2025
Jeden Tag ein Stück besser werden
Auch in seiner dritten Auflage bot der „C-DAY“ von Staufen, part of Accenture, den angereisten Industrie-Entscheidern wieder eine hochkarätige Executive-Plattform. Vom Familienunternehmer bis zum Dax-Vorstand waren die Top-Manager in diesem Jahr nach Herzogenaurach gekommen – und tauchten neben Themen wie Operational Excellence, Künstliche Intelligenz und Cybersecurity auch in die Geschichte des Sports ein.
Nach Schwarzwald und Kraichgau machte der C-DAY diesmal in Mittelfranken Station – genauer gesagt im ehemaligen Gästehaus von Adidas-Gründer Adi Dassler. Zwischen Erinnerungsstücken aus der Fußballgeschichte spannte Staufen-CEO Wilhelm Goschy den Bogen vom Leistungssport zur Industrie: Beides brauche ein starkes Fundament, klare Führung und den Willen, sich ständig zu verbessern. Matthias Hégelé, Managing Director Supply Chain and Operations Accenture DACH, ergänzte: „Nur wer operative Stärke mit digitaler Agilität verbindet, kann im globalen Wettbewerb bestehen.“ Beide machten deutlich, dass Staufen und Accenture gemeinsam für genau diese Verbindung stehen.


Janice Köser
Verantwortung übernehmen statt Politikverdrossenheit
Mit Humor, Leidenschaft und gewohnt klaren Worten folgte Wolfgang Bosbach (CDU), der den Bogen vom Fußball zur Finanzpolitik schlug. Er warnte vor wachsender Politikverdrossenheit und mahnte, Verantwortung zu übernehmen – in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Statt kurzfristiger Stimmungspolitik brauche Deutschland Mut zu unbequemen Entscheidungen. Sein Fazit: „Es ist immer noch ein Glück, in Deutschland geboren zu werden, hier leben und arbeiten zu können. Aber wir werden sehr viel dafür tun müssen, damit es auf Dauer so bleibt.“


Zukunft entsteht durch Mut
Wie Mut zur Veränderung neue Wege eröffnet, zeigte Karsten Keil, Mitglied des Management Boards bei Schnellecke Logistics. Er zeichnete den Wandel des Familienunternehmens vom Möbeltransporteuer zum globalen Automobillogistiker nach – und den nächsten Schritt zur datengetriebenen Logistik. Eines seiner wichtigsten Ziele ist es, dass Portfolio von Schnellecke durch digitale Services sowie Kompetenzen in KI und Data Analytics strak zu diversifizieren. Seine Botschaft: Zukunft entsteht durch Mut, Kooperation und den Willen, Altes zu hinterfragen.
Die eigenen Gewohnheiten hinterfragen
Dass Veränderung oft mit einem Weckruf von ganz oben beginnt, hatte Martin Friedl, VP Global Operations & Prototyping Excellence bei PALFINGER, erlebt. Denn nach der selbstkritischen Diagnose des neuen CEOs „Wir sind nicht die Benchmark“ startete PALFINGER eine umfassende Transformation. Prozesse, Führung und Kultur wurden neu ausgerichtet – mit klaren Prinzipien, messbaren Erfolgen und einem globalen Leadership-Programm. Friedl betonte: Kontinuierliche Verbesserung heißt, Gewohnheiten zu hinterfragen und Fortschritte sichtbar zu machen.


Kommunikation als Schlüsselfaktor
Nachdem er morgens noch dabei war, als an der Frankfurter Börse für den DAX-Aufsteiger GEA Group die Börsenglocke geläutet worden war, zeigte GEA-COO Johannes Giloth am Nachmittag in Herzogenaurach auf, wie sich der Maschinenbauer zum agilen Technologiekonzern wandelt. Klare Verantwortlichkeiten, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die zentralen Treiber dieser Entwicklung. Kommunikation spielt dabei eine Schlüsselrolle: „Sie müssen die Leute mitnehmen und immer wieder erklären, wo das Unternehmen aktuell steht und wo man in Zukunft stehen möchte“, so Giloth.
Die Einstiegshürden für Automatisierung sinken
Wie praxistauglich Zukunftstechnologie schon heute ist, zeigte Stefan Krug, Head of Digital Consistency bei Siemens. Anhand seines digitalisierten Eigenheims demonstrierte er, wie niedrig die Einstiegshürden für Automatisierung und Digitalisierung geworden sind. Krug erklärte, wie Siemens mit dem Industrial Metaverse reale und virtuelle Produktionswelten verschmelzen lässt – von KI-gestützter Planung bis zu Predictive Maintenance. Am Folgetag öffnete er als Gastgeber die Türen zur hochmodernen Siemens-Fabrik F80 in Erlangen und machte so Digitalisierung greifbar.


Cybersecurity betrifft nicht nur die IT
Zum Abschluss sorgte Florian Jörgens, Chief Information Security Officer bei Vorwerk, für schlechte Stimmung – und das mit Absicht. In einer interaktiven Krisenübung simulierte er einen Hacker-Angriff und führte das Publikum durch den Ernstfall: vom ersten Alarm bis zur Wiederherstellung der Systeme. Sein Appell: Cybersecurity betrifft nicht nur die IT, sondern jede Abteilung im Unternehmen. Nur wer vorbereitet ist, regelmäßig übt und offen kommuniziert, bleibt im Krisenfall handlungsfähig.
Fazit:
Der C-DAY 2025 zeigte eindrucksvoll, wie breit das Thema Exzellenz heute gedacht wird – als Zusammenspiel von Technologie, Prozessen und Führung.
Der Tag in Herzogenaurach machte deutlich, dass Zukunftsfähigkeit kein Ziel, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist – getragen von Mut, Klarheit und der Bereitschaft, jeden Tag ein Stück besser zu werden. Ganz so, wie es Adi Dassler einst den Spitzensportlern ins Stammbuch geschrieben hatte.



