

Neue Führungskultur – Dank Operational Excellence
Der Wocheneinkauf für die Großfamilie passt hinein und kleine Kinder sitzen liebend gerne darin – den Wanzl-Einkaufswagen kennt jeder und hat ihn schon einmal in den Händen gehabt. Seit 70 Jahren ist er fast unverändert, doch heute arbeitet der Hersteller an seiner Smartifizierung und dem Ladengeschäft der Zukunft.
Die Innovationsgeschichte soll weitergehen, mit einem Lean-Ansatz zur Steigerung der Operational Excellence in der Produktion. „Wir finden es wichtig, die interne Unternehmenskultur weiterzuentwickeln“, sagt Matthias Madlinger, der als Senior Vice President das Thema Operational Excellence bei Wanzl verantwortet. „Nur so können wir uns an die sich schnell ändernden Marktbedingungen anpassen.“

Ein Wechsel im Management hat eine größere Dynamik geschaffen: Zahlreiche der neuen Führungskräfte sind, aus anderen Branchen kommend, an Lean und Shopfloor Management gewöhnt. Das war für das Unternehmen der Auslöser zu einem Wandel in Richtung Operational Excellence. Wanzl hat die bisherigen Organisationsstrukturen agiler gemacht und die interne Kommunikation verbessert.
Im Vordergrund stand die Aufgabe, die globalen Prozesse bei Wanzl effizienter zu gestalten, um im internationalen Wettbewerb auch weiterhin ganz vorne mitspielen zu können. „Diese Umgestaltung globaler Prozesse stieß auf besondere Schwierigkeiten aufgrund der Notwendigkeit, die Vielfalt der einzelnen Werke zu vereinen und kulturelle Veränderungen zu bewältigen“, sagt Stefanie Rist, Senior Director OpEx bei Wanzl. „Die Verbesserungen durch die Umgestaltung umfassen eine gestärkte Führung und Kommunikation, methodische Hilfestellung sowie den klaren Fokus auf Systemverbesserung.“
Ein besseres Verständnis für Zusammenhänge entwickeln

Dabei ist das Familienunternehmen seinen eigenen Weg gegangen. Das Ziel der Geschäftsführung war es nicht, Lean Production in Rekordzeit einzuführen. Sie wollte das neue Paradigma dem Unternehmen und den Mit-arbeitenden nicht einfach überstülpen – ein wichtiger Grund, mit der Staufen AG zusammenzuarbeiten.
„Wir haben zuerst Know-how aufgebaut und mehr als ein Jahr lang ausgebildet, Führungskräfte gecoacht und Best Practice Besuche gemacht“, betont Staufen-Berater Christian Ullrich. „Dadurch ist sehr rasch die Erkenntnis gewachsen, dass für Operational Excellence alle Mitarbeitenden verantwortlich sind.“
Wie bei vielen traditionellen Mittelständlern war die Unternehmens- und Führungskultur vor dem Aufbruch in die Lean-Welt eher hierarchisch und nur wenig auf Austausch und Zusammenarbeit ausgerichtet. Führung und Kommunikation waren stärker an klassischen Abteilungsgrenzen und Funktionen ausgerichtet. Die neue Auffassung von Operational Excellence und Lean Production brachte für Wanzl eine deutliche Veränderung: Die Mitarbeitenden auf dem Shopfloor tauschen Informationen aus, stellen Fragen und diskutieren Probleme. „Langsam entwickelt sich im ganzen Unternehmen ein besseres Verständnis für Zusammenhänge“, sagt Wanzl-Manager Madlinger. Dadurch entstehe nach und nach eine andere Führungskultur. Sie muss sich allerdings noch im ganzen Unternehmen verbreiten und von allen Mitarbeitenden – Führungskräften und Werkern gleichermaßen – verinnerlicht werden. Wandel braucht Zeit, sonst ist er nicht dauerhaft.
Über Wanzl
Die Wanzl GmbH & Co. KGaA aus Leipheim, Deutschland, ist in dritter Generation familiengeführt. Mit über 4.600 Mitarbeitenden und elf internationalen Produktions-standorten erwirtschaftete Wanzl zuletzt fast 900 Millionen Euro
Umsatz. Neben dem Handel gehören auch Flughäfen und Hotels zu den Kunden.
Ein Besuch im Supermarkt der Zukunft
Ein Branchenausblick
Vernetzt, automatisiert und keine Kassenschlangen mehr – der Supermarkt der Zukunft ist anders. Doch eine Sache bleibt: Es gibt dort weiterhin Einkaufswagen von Wanzl. Anders als heute sind sie digital und intelligent. „Das ist ein Trend, den wir auch im Handel beobachten“, sagt Jürgen Frank, Senior Vice President Markets & Solutions bei Wanzl. „Alles wird vernetzt und hat eine digitale Kundenschnittstelle.“ Wer einen ersten Eindruck der Zukunft haben will, sollte den Urban Store am Hauptsitz von Wanzl in Leipheim besuchen. Er ist ein Testfeld für moderne Technologie im Handel. Denn schon bald könnte das Einkaufen so aussehen:
Die Kundin oder der Kunde nimmt sich erst einmal einen der intelligenten Einkaufswagen. Er besitzt ein digitales Pfandschloss, das mit dem Smartphone, der NFC-Technologie und einer App entsperrt wird. Dann geht es los: Nach der Registrierung per App des jeweiligen Händlers ist auf einem kleinen Display am Wagen ist zu sehen, dass der Einkauf jetzt möglich ist.
Das Smartphone ist die digitale Kundenkarte. Dort findet sich die Supermarkt-App, die das Kundenkonto verwaltet und einen virtuellen Warenkorb anbietet. Dann kann der Einkauf losgehen. Wie gewohnt legen die Kunden alles in ihren Einkaufswagen. Voll-automatisierte Systeme erkennen, welche Produkte ausgewählt wurden, und übertragen die Daten an den virtuellen Warenkorb.
Am Ende des Einkaufs folgen die Kontrolle und der Bezahlvorgang. Stimmen die Inhalte des virtuellen und des realen Warenkorbs überein, bestätigen die Kunden via App den korrekten Einkauf.

Von links: STEFANIE RIST, Senior Director OpEx, Wanzl GmbH & Co. KGaA | CHRISTIAN ULLRICH, Principal, STAUFEN.AG | MATTHIAS MADLINGER, Senior Vice President Industrialization & Operational Excellence (OpEx), Wanzl GmbH & Co. KGaA

Als Alternative gibt es auch einen Self-Check-out mit Scanner. Anschließend zeigt die App den digitalen Kassenzettel. Beim Verlassen des Supermarkts wird die Summe vom Konto abgebucht.
Dieser Supermarkt ist kassenlos, aber nicht ohne Personal.
Bei Bedarf stehen Mitarbeitende beratend zur Seite, sorgen für gefüllte Regale oder bereiten an einer Cafeteria-Theke frische Snacks zu. „Realität ist heute schon der 24/7-Supermarkt, der nur stundenweise Personal hat“, sagt Handelsexperte Jürgen Frank. „Einzelhändler können damit den Fachkräftemangel bewältigen.“ Sicher wird es in Zukunft mindestens zwei Modelle geben: den stark automatisierten Supermarkt für den schnellen Einkauf und erlebnisorientierte Läden, die auch zum Verweilen einladen. Beide Arten des Supermarkts der Zukunft werden jedoch im Hintergrund digital, vernetzt und effizient sein.


Christian Ullrich
In Referenzprojekten zeichnet sich Christian Ullrich aus bei der ganzheitlichen OEE Verbesserungen in anlagenintensiven Industrien, Einführung von Shopfloor Management, sowie Coaching der Führungskräfte im Shopfloor Management von Teamleiter bis Geschäftsführer. Ebenso auch die Einführung einer getakteten Standplatzmontage inkl. Logistikanbindung im Anlagenbau sowie Fabrikplanungsprojekte (brownfield und greenfield). Ergänzend dazu die Gestaltung von werksübergreifenden Wertströmen und die Optimierung und Gestaltung von Montagelinien inkl. Anbindung an die Logistik.
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