Ein Rad greift ins nächste

Der Automobilzulieferer ZF ist in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik einer der weltweit führenden Technologiekonzerne. Rund 153.000 Mitarbeitende sind auf mehr als 260 Standorte in 42 Ländern verteilt.

Einer dieser Standorte: die ZF Getriebe Brandenburg GmbH. Dieser Unternehmenszweig gehört zur Division Electrified Powertrain Technology. Mehr als 1.500 Mitarbeitende sind hier mit der Entwicklung und Fertigung von Pkw-Handschalt- und Doppelkupplungsgetrieben beschäftigt. Im Rahmen einer Neustrukturierung bestehender Prozesse hat das Unternehmen gemeinsam mit der Staufen AG ein umfangreiches Shopfloor-Management-Projekt umgesetzt.

Die Auftragsabwicklung und Montage konnten dank Shopfloor Management (SFM) nochmals deutlich verbessert werden. Wichtig dabei: Für ZF ist das Shopfloor Management kein in sich abgeschlossenes Projekt, sondern wird als ganzheitlicher und kontinuierlicher Prozess verstanden. Werkleiter Sebastian Schmitt: „Shopfloor Management heißt für uns, dass wir in täglichen Routinen unsere Prozesse analysieren und optimieren.“ Das Unternehmen bezieht hierfür alle Hierarchielevel des Werks ein und arbeitet in interdisziplinären Teams.

Das Werk Brandenburg bleibt dabei eingebettet in das globale ZF-Netz. Christoph Wannemacher, Leiter ZF-Produktionssystem Electrified Powertrain Technology, sieht in der Vereinheitlichung eine Stärke. Gleichzeitig biete die Transparenz im Produktionsprozess einen Überblick darüber, was zum Abweichungsmanagement gehöre und welche Aktivitäten der Planung und Steuerung zuzuordnen seien. So lassen sich genaue Zielvorgaben abarbeiten: „Bei der Festlegung der Kennzahlen starten wir bei übergeordneten Zielen wie der Kundenversorgung, der Mitarbeitermotivation, der Qualität oder den Kosten. Darauf aufbauend, definieren wir für jede Ebene  Kennzahlen.“ Der Produktionsprofi hat im Rahmen des Shopfloor Management eine „besonders positive Entwicklung in Brandenburg“ ausgemacht.

ZF
Bild: ZF
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Frank Lorenz, Leiter Montage und Prüffeld, hat als SFM-Projektmanager am Standort Brandenburg die Umsetzung des Projekts gesteuert und setzte dabei von Anfang an auf eine digitale Umgebung statt analoger Hilfsmittel: „Die digitale Lösung gibt uns die Möglichkeit, Prozessdaten von der Maschine direkt zu integrieren, daraus eine Kennzahl zu bilden und diese regelmäßig zu überwachen – und entsprechend Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

Auf diese Weise konnte ZF eine effiziente und dynamische Prozesskette etablieren, bei der Eskalationen schnell abgearbeitet und einer Lösung zugeführt werden. Auch vor dem Hintergrund der Coronapandemie hat sich die digitale Unterstützung bewährt, weil Maßnahmen archiviert und eine Wissensdatenbank aufgebaut werden konnte. Des Weiteren konnten Mitarbeitende durch die dezentrale Ablage der Dateien von externen Arbeitsplätzen aus arbeiten.

Vonseiten der Staufen AG unterstützte und beriet federführend Remco Peters, Partner bei Staufen, das Unternehmen. Der Experte und Buchautor für das Thema Shopfloor Management untersuchte die bestehenden Prozesse, identifizierte Verbesserungspotenziale in den Abläufen und behandelte auch das wichtige Thema Führung: „Im SFM geht es im Kern darum, in der Rolle des Mentors das Team zu entwickeln und zu befähigen. Führung bedeutet, Entscheidungen zu treffen. Ziel der Befähigung ist es, diese Entscheidungsfähigkeit so weit wie möglich an der Basis zu etablieren.“ So werde die Organisation entlastet. Den positiven Effekt sieht Staufen-Berater Peters in einer insgesamt gesteigerten Effektivität: „Sie entlasten Ihre Organisation. Es kommen nur noch wenige Top-Themen in die Eskalation. Damit werden Sie schlagfertiger – Tag für Tag und in der Produktion Schicht für Schicht.“

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie ZF Shopfloor Management umgesetzt und welche Erfahrungen der Standort Brandenburg gesammelt hat? Im folgenden Video stellen die verantwortlichen ZF- und Staufen-Experten das Projekt detailliert vor.

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