Viele Unternehmen verzetteln sich beim Thema Smart Factory in Einzelprojekten / Digitale Geschäftsmodelle stagnieren – Deutscher Industrie 4.0 Index 2019

Oktober 15, 2019 | News Deutschland

Der bereits zum sechsten Mal erhobene Deutsche Industrie 4.0 Index ist auch 2019 weiter angestiegen. 56 Prozent der Unternehmen setzen Industrie 4.0 mittlerweile operativ um. Allerdings gelingt beim Thema Smart Factory nach wie vor nur wenigen Unternehmen der Sprung von Einzelprojekten hin zur unternehmensübergreifenden Umsetzung. Auch bei den smarten Geschäftsmodellen bleiben die digitalen Vorreiter weiter unter sich. Für den Deutschen Industrie 4.0 Index 2019 hat die Unternehmensberatung Staufen zusammen mit den Experten von Staufen Digital Neonex mehr als 300 Industrieunternehmen in Deutschland befragt.

„Trotz der enormen Entwicklung seit der ersten Index-Erhebung vor nunmehr fünf Jahren – 2014 waren erst 15 Prozent der Unternehmen in der Industrie 4.0 aktiv – bleibt doch der Wermutstropfen, dass die Zahl der Unternehmen, die Industrie 4.0 wirklich umfassend operativ umsetzen, nur sehr langsam steigt“, sagt Martin Haas, CEO der Staufen AG. „Die Unternehmen optimieren also vor allem innerhalb der gewachsenen Systemgrenzen von Unternehmensbereichen und verschenken damit das Potenzial unternehmensübergreifender Digitalisierungsinitiativen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.“

Die größten Fortschritte bei der Digitalisierung hat die Elektroindustrie gemacht: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen setzen auf die Smart Factory. Der Maschinenbau ist nur wenig zögerlicher. Schlusslicht ist die Automobilindustrie, in der weniger als jedes zweite Unternehmen Industrie 4.0 umsetzt. Dieser Wert ist gegenüber der Untersuchung von 2018 sogar zurückgegangen. Auch hier wird also die Krisenstimmung deutlich, die aktuell in der Automotive-Branche herrscht.

Wie die Studie weiter zeigt, sieht ein Großteil der befragten Fach- und Führungskräfte die Smart Factory offenbar nur als ein Mittel zur Kostensenkung. „Das verwundert, weil die meisten Unternehmen oft gar nicht als Kostenführer am Markt positioniert sind“, hat Jochen Schlick, Senior Partner bei Staufen Digital Neonex, beobachtet. „Zudem wirkt sich die Smart Factory vor allem dann nachhaltig auf die Kostenstrukturen aus, wenn sie umfassend umgesetzt wird. Einzelprojekte sind aber häufig ein Flickwerk von Insellösungen. Sie benötigen eine klare Strategie, um sich in den Kostenstrukturen positiv abzubilden.“

Weniger smarte Produkte und Services als im Vorjahr

Neben der umfassenden Umsetzung einer Smart-Factory-Strategie treten die meisten Unternehmen auch beim Thema Smart Business auf der Stelle. Die letztjährige Untersuchung konnte feststellen, dass rund ein Viertel aller Unternehmen bereits digitale Produkte, Dienstleistungen oder sogar komplette Geschäftsmodelle im Angebot hatte. Diese Zahl gilt auch für die 2019er-Untersuchung. In Summe ist der Index in diesem Bereich sogar leicht rückläufig.

„Quer durch alle Branchen haben die Unternehmen weniger smarte Produkte und Services in der Entwicklung oder im Kundentest“, so Digitalisierungs-Experte Schlick. „Da zudem laut unserer Studie auch die Zahl der Unternehmen, die keine digitalen Produkte oder Dienstleistungen anbieten, gestiegen ist, haben offensichtlich einige der Neuentwicklungen ihre Versprechen nicht erfüllen können und mussten zurückgezogen oder überarbeitet werden.“

Der Deutsche Industrie 4.0 Index 2019

Für den „Deutschen Industrie 4.0 Index 2019“ befragte die Unternehmensberatung Staufen AG zusammen mit der Staufen Digital Neonex GmbH insgesamt 323 Unternehmen in Deutschland zum Thema Industrie 4.0 und Digitalisierung. Knapp 70 Prozent der befragten Unternehmen entstammen dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektro- und der Automobilindustrie.

Download der Studie

Über die Staufen AG – www.staufen.ag

In jedem Unternehmen steckt ein noch besseres. Mit dieser Überzeugung berät und qualifiziert die Staufen AG seit 25 Jahren Unternehmen und Mitarbeiter weltweit. Märkte sind in Bewegung, der Konkurrenzdruck enorm. Staufen hilft, die richtigen Veränderungen schnell in Gang zu bringen, die Produktivität zu erhöhen, die Qualität zu verbessern und die Innovationskraft zu steigern. Die internationale Lean Management Beratung sorgt mit den passenden Strategien und Methoden für schnelle und messbare Erfolge – um die in jedem Unternehmen vorhandenen Potenziale zu heben, etablieren die Staufen-Berater gemeinsam mit Führungskräften und Mitarbeitern eine lebendige und nachhaltige Veränderungskultur. Auf dem Weg in die digitale Transformation begleitet die Staufen-Tochtergesellschaft Staufen Digital Neonex mittelständische Industrieunternehmen. Die Staufen AG bietet mit ihrer Akademie zudem zertifizierte, praxisorientierte Schulungen an. Von den internationalen Standorten betreuen mehr als 320 Mitarbeiter Kunden auf der ganzen Welt. 2019 wurde die Staufen AG bereits zum sechsten Mal in Folge von „brand eins Wissen“ als „Beste Berater“ ausgezeichnet. Das Consultinghaus ist laut der renommierten Branchen-Studie „Hidden Champions 2018“ Deutschlands beste Lean-Management-Beratung und wurde von der „Wirtschaftswoche“ mehrfach mit dem Preis „Best of Consulting“ geehrt.

Über die Staufen Digital Neonex GmbH – www.staufen-neonex.de

Die Staufen Digital Neonex GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Staufen AG und berät mittelständische Produzenten während ihrer Digitalen Transformation. Neben pragmatischen Digitalstrategien für den Mittelstand stehen Themen rund um Smart Factory, Data Science und Digitalisierung des Produktprogrammes bzw. Geschäftsmodells auf dem Programm. Die beteiligten Menschen werden bei Staufen Digital Neonex nicht alleine gelassen. Die Unsicherheit und eventuelles Misstrauen werden durch maßgeschneiderte Qualifizierungsprogramme minimiert. Denn für Staufen gilt auch in einer Smart Factory: Der Mensch macht den Unterschied.

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