60 Prozent der deutschen Zulieferer zu abhängig von Großkunden

April 29, 2013 | News Deutschland

Sechs von zehn Industrielieferanten sind zu abhängig von ihren Kunden – mit existenzbedrohenden Risiken: Eine zu enge Spezialisierung auf wenige Großkunden macht die meist mittelständischen Unternehmen gegen negative Entwicklungen einzelner Branchen besonders verwundbar. Der Trend zum regelmäßigen Kurswechsel bei der Auftragsvergabe steigert zudem die Gefahren für Umsatzeinbußen zusätzlich. Das zeigen Marktbeobachtungen der Unternehmensberatung Staufen AG sowie der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner. 

Die Beziehungen zwischen Herstellern und mittelständischen Lieferanten befinden sich im Umbruch. Jahrelang stabile Partnerschaften drohen zu zerbrechen. „Bisher haben nur wenige Zulieferer Maßnahmen ergriffen, um die starke Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen und Branchen zu verringern. Sie wiegen sich noch zu sehr in der alten Sicherheit und bewegen sich in ihren gewohnten Parametern“, sagt Dr. Jens Zimmermann, Vorstand der Unternehmensberatung Staufen AG. „Das rächt sich derzeit beispielsweise bei Zulieferern für die Automobilindustrie, die sich eng an kriselnde Hersteller wie Peugeot oder Opel gebunden haben.“ Doch die Zulieferer leiden nicht nur, wenn der Hauptkunde in Schwierigkeiten gerät. Es gibt diverse Gründe für das Aufbrechen gewachsener Strukturen in den Lieferketten: So verlassen sich die Hersteller beispielsweise nicht mehr auf ihre heimischen Partner, sondern suchen für ihre ausländischen Produktions- und Absatzmärkte wie China gezielt lokale Lieferanten, um beispielsweise Vorgaben der Regierungen nachzukommen oder die Einkaufsexpertise vor Ort besser zu nutzen. Sie sorgen aber auch in ihren deutschen Zentralen durch bewusste Umbesetzungen in den Einkaufsabteilungen dafür, dass der Lieferantenwettbewerb intensiviert wird und die Beziehungen mit den alteingesessenen Partnern nicht zu eng werden. Es gilt für die Zulieferer, schnell auf diese Entwicklung zu reagieren und sich strategisch neu zu positionieren. Denn: „Unternehmen bleibt weniger Zeit als noch vor zehn Jahren, um Gefahrensituationen zu meistern. Die Erfahrung zeigt: Spätestens nach eineinhalb Jahren Krise müssen die Firmen wieder stabil aufgestellt sein, um eine Zukunft zu haben“, sagt Restrukturierungsexperte Arndt Geiwitz von der Kanzlei Schneider, Geiwitz und Partner. „Von den Firmen wird heute eine viel größere Beweglichkeit verlangt. Sie sind daher gefordert, mit einem Auge kurzfristige Lösungen im Blick zu behalten und mit dem anderen in die Zukunft zu schauen, um die strategisch wichtigen Entscheidungen zu treffen.“   Fachdialog „Rechtzeitig gegensteuern“ am 16. Mai 2013
„Rechtzeitig gegensteuern. Was erfolgreiche Unternehmen aus Sanierungsfällen lernen können“. Mit diesem Thema beschäftigt sich der Fachdialog der Unternehmensberatung Staufen AG und der Kanzlei Schneider, Geiwitz und Partner am 16. Mai in Köngen. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://www.staufen.ag/fileadmin/hq/News-Event/events/einladung-fachdialog-rechtzeitig-gegensteuern-130516.pdf

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