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„Dank lean und digital sind wir mit einem blauen Auge davongekommen.“

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März 1, 2022 | Akademie, Lean Management

Lean Transformation und Digitalisierung gehen Hand in Hand. Im Podcast erläutern Tobias Kehrer und Falk Hieber, wie die Carl Stahl GmbH in der Pandemie davon profitierte.

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Vom traditionellen Familienunternehmen zum weltweit agierenden Spezialisten: Die Carl Stahl GmbH blickt auf eine über 140-jährige Geschichte zurück. Sicherheit ist dabei das Maß aller Dinge im Unternehmen. Seit jeher sorgen die Seile und andere Produkte aus Süßen (Landkreis Göppingen) für sicheres Heben, Greifen und Transportieren von zum Teil tonnenschweren Gütern. Sie gewährleisten also Sicherheit für Menschen und Material in der täglichen Arbeit und müssen dabei jeweils den individuellen Anforderungen der Kunden entsprechen.

CARL STAHL LOGO
Falk Hieber
Falk Hieber, Leiter Organisationsentwicklung,
Carl Stahl GmbH

„Wir fertigen unsere Produkte nur auf Bestellung“, sagt Falk Hieber, Leiter Organisationsentwicklung: „Jeder Auftrag wird vom Anfang bis zum Ende von einem Mitarbeiter betreut.“ Trotz dieser Produktionsbedingungen, die eher einer Manufaktur gleichen, achtet das Unternehmen seit Jahren auf störungsfreie und stabile Prozesse, um die Abläufe möglichst effizient zu gestalten.

Lean Transformation: Die Wurzeln reichen weit zurück

Erste Schritte im Bereich Lean machte die Carl Stahl GmbH bereits im Jahr 2007. „Damals haben wir nach starkem Wachstum und entsprechender Diversifizierung festgestellt, dass unsere Organisation an ihre Grenzen stieß“, erinnert sich Geschäftsführer Tobias Kehrer.

Ein tief verzweigtes Organigramm, weite Führungsspannen, lange Durchlaufzeiten und viele Schnittstellen führten zu der Entscheidung, etwas zu ändern. Die Führung entschied, zunächst einen Produktbereich nach den Grundsätzen des Lean Management zu transformieren: „Nachdem wir als Erstes die Bestände reduziert hatten, wurden die Liquidität und die Durchlaufzeiten in diesem Bereich besser.“

Tobias Kehrer, Geschäftsführer,
Carl Stahl GmbH

Nach ersten Erfolgen mit Lean: Der Weg wurde steiniger

Diesen Erfolg wollte das Unternehmen auf alle Abteilungen ausdehnen – und musste erkennen, dass die Transformation ohne Hilfe von außen nicht gelang. „Der Weg wurde steiniger, aber wir sind ihn mit Umwegen bis heute gegangen“, beschreibt Geschäftsführer Kehrer den bisherigen Verlauf, den nun schon seit einigen Jahren auch die Staufen AG begleiten darf.

Inzwischen ist die Carl Stahl GmbH BestPractice Partner von Staufen. Die Lean Transformation ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber man ist auf einem guten Weg, davon ist Tobias Kehrer überzeugt: „Wir sind jetzt wirklich so weit, dass wir von einer Lean Transformation sprechen können, wir haben eine Roadmap und schöne Zwischenerfolge.“

Lean und digital gehören zusammen

Zu diesen Erfolgen zählen die beiden Manager das Zusammenspiel von lean und digital im Unternehmen. Denn bei der Carl Stahl GmbH erkannte man schon früh, dass digitale Ideen die Prinzipien und Methoden des Lean Management unterstützen können.

„Wir alle sitzen jeden Tag vor dem PC, wir nutzen Videotelefonie. Wir machen viele Dinge digital. Und wenn man sich mit schlanken Prozessen beschäftigt, kommt man nicht umhin, sich auch mit digitalen Themen zu auseinanderzusetzen“, so Tobias Kehrer.

Ich habe dieses Konkurrenzdenken zwischen lean und digital nie verstanden.

Tobias Kehrer, Geschäftsführer, Carl Stahl GmbH

Shopfloor Management für mehr Transparenz

Das hat Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und die Kultur des Unternehmens. Heute geben die Mitarbeitenden ein positives Feedback, wenn sie zu Themen wie Transparenz und Kommunikation im Unternehmen befragt werden. Die Mitarbeiterbeteiligung bei der Lösung von Problemen nimmt zu. „Wir schließen daraus, dass Shopfloor Management als strukturiertes Führungsinstrument einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat“, sagt OE-Leiter Hieber.

Carl Stahl

3 wichtige Punkte für ein neues Mindset

Zur neuen Kultur des Unternehmens zählt heute, dass

  • der Austausch über einzelne Themen zwischen den Führungskräften offener wird,
  • es gelingt, Silos aufzulösen, und
  • die übergreifende Arbeit in Teams verbessert wird.

Ein neues Mindset, das bislang überwiegend bei Führungskräften zum Einsatz kommt. Sie sollen das neue Denken künftig aber auch bei den Mitarbeitenden vorantreiben. Falk Hieber: „Damit werden wir mittelfristig den angestrebten Kulturwandel erreichen.“

Mit digitalen Prozessen durch die Pandemie

Gleich am Anfang der Coronapandemie kam das gut funktionierende Zusammenspiel zwischen lean und digital zum Tragen. Vom Beginn des ersten Lockdowns an konnten alle Mitarbeitenden, die nicht in der Produktion beschäftigt waren, im Homeoffice arbeiten. In Teams arbeiteten sie während dieser Phase eigenständig mittels virtueller Boards und hielten so den Arbeitsablauf aufrecht.

Der Kontakt unter den Führungskräften wurde in täglichen virtuellen Jour fixes gehalten. „So waren wir in der Lage, auch sehr schnell Entscheidungen zu treffen, also sehr schnell auf Situationen zu reagieren“, erinnert sich Tobias Kehrer. Digitale Vorleistungen, Lean Management und die daraus entstehende saubere Kommunikationsstruktur ermöglichten es dem Management, sich von Beginn an um die Inhalte zu kümmern. „Und das hat sicherlich dazu geführt, dass wir zwar auch Einbrüche hatten, was den Auftragseingang und den Umsatz anging, aber in Summe wirtschaftlich sehr gut durch diese Zeit gekommen sind.“

Gesprächspartner

Tobias Kehrer

Tobias Kehrer
Geschäftsführer
Carl Stahl GmbH

Moderation

Janice Köser
Academy Manager
Staufen AG

Gesprächspartner

Falk Hieber

Falk Hieber
Leiter Organisationsentwicklung
Carl Stahl GmbH

Carl Stahl Best Practice Tour

Seminar:
Lean Transformation und Digitalisierung Hand in Hand

Warum Lean Management heute aktueller ist denn je und wie Sie dadurch die Vorteile der Digitalisierung für sich nutzen können, beantworten wir in diesem Seminar. Erfahren Sie, wie CARL STAHL einige der größten Herausforderungen auf der Lean Reise zu Erfolgsfaktoren gemacht hat. Stringente Orientierung am Kundennutzen, bereichsübergreifendes Lean Management und vor allem: dranbleiben, komme, was wolle! Die Lean Reise geht nie zu Ende, stattdessen schlagen wir für Sie neue Kapitel auf.

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Kundenorientierung trotz Strategieentwicklung und Prozessoptimierung

‚Der Kunde steht im Mittelpunkt‘ und ‚Der Kunde ist König‘ – Diese Devisen schreiben sich viele Firmen groß auf die Fahne. Doch in der Realität ist es oft eine Herausforderung, den Kunden im Kontext einer ausgeklügelten Strategieentwicklung und Prozessoptimierung in den Fokus zu setzen. Wie schafft man es, intern seine Prozesse zu standardisieren und gleichzeitig handlungsfähig zu bleiben, um flexibel auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können? Dieser Frage widmet sich Tobias Kehrer, Geschäftsführer der Carl Stahl Süd GmbH tagtäglich. Er verantwortet zehn Vertriebs- und Servicestandorte im Bereich Seil-, Hebe- und Sicherheitstechnik in Süddeutschland. Er hat das Programm „ProzessEvolution“ zur Bewältigung der Lean Transformation bei Carl Stahl ins Leben gerufen. Seine Ratschläge, wie der Spagat zwischen Strategieentwicklung und Prozessoptimierung zu schaffen ist, basieren auf seinen Erfahrungen in der Industrie, lassen sich allerdings auch auf Dienstleistungsunternehmen übertragen.

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